Ott
Ried „Gmirk“ Gösing Grüner Veltliner 2023

NEU! Balance und pikante Mineralität – ein spektakulärer Terroir-Wein mit großer Tiefe

94/100 – Falstaff
93/100 – Vinous

Wenn ein Winzer den Anspruch hat, seinem Terroir den maximalen Ausdruck zu verleihen, ist es ein ebenso logischer wie konsequenter Schritt, die eigenen Interventionen auf das Notwendigste zu beschränken. Gleichzeitig ist es wichtig, die Reben zu stärken und den Boden lebendig zu halten – wenn wir das alles zusammennehmen, sind wir recht schnell beim biologischen oder gar biodynamischen Anbau. Bernhard Ott, der Meister des Grünen Veltliner aus Feuersbrunn am Wagram, hat bereits vor knapp 20 Jahren auf Biodynamie umgestellt. Gedüngt wird mit selbst produziertem Kompost, bei vielen Arbeiten werden die Mondphasen berücksichtigt, schweres Gerät hat zwischen den Reben bei ihm nichts zu suchen, denn der Boden darf nicht verdichtet werden. Und natürlich wird auf Chemie im Rebberg oder gar Keller komplett verzichtet. Dieser Fokus auf das Terroir führt in einem weiteren Schritt dazu, dass auch kleine Gewanne einzeln vinifiziert werden, schließlich geht es darum, die Unterschiede herauszuarbeiten. Klar, mag der ein oder andere anmerken: Da geht es doch nur um Nuancen, das ist nur etwas für Freaks. Mag sein, aber was gibt es Schöneres als sich in Genussfragen in die Tiefe zu begeben und die Details herauszuarbeiten? In diesem Sinn sind wir Bernhard Ott dankbar, dass er uns dieses Jahr wieder einen Grünen Veltliner aus dem Ried „Gmirk“ in Gösing geschenkt hat. Die Lage befindet sich am südöstlichen Ausläufer der Ried Rosenberg, ist allerdings etwas flacher in der Neigung und deshalb auch etwas kühler. Die bis zu 40 Jahren alten Rebstöcke liefern hier traditionell außergewöhnlich gesundes Traubenmaterial, das Terroir ist durch die Ausläufer der Kalkalpen geprägt, Löss und Kalk herrschen vor. Generell ist Wagram stark vom Löss geprägt, hier ist etwas mehr Kalk dabei, was dem Wein eine besondere Pikanz verleiht. Gelesen wird natürlich von Hand, die Maischestandzeit mit Stielen liegt bei etwa acht Stunden, Bernhard Ott arbeitet mit einer Korbpresse, die einen besonders schonenden, gut zu dosierenden Druck aufbaut und relativ hohen Luftkontakt bietet, der Ausbau erfolgt in Holzfässern der Spitzenküferei Stockinger. Der Wein duftet sehr fein nach hellen Blüten, Pfirsich ist dabei, roter Apfel und Melisse, dahinter ganz viel Mineralität mit feinem Gesteinsmehl, dazu eine famose Würze – wirklich packend! Am Gaumen eine lebendige Säure, wieder Apfel, vor allem ist da eine animierend komplexe Mineralität, das ist wirklich enorm, wie Bernhard Ott das Terroir herausgearbeitet hat. Samtene Phenole kleiden den Gaumen aus, da ist Spannung und Geschmeidigkeit: Der „Gmirk“ hat einen bezaubernden Fluss, das macht richtig Spaß. Ein wunderbarer, absolut beeindruckender Terroir-Wein!

Ab sofort und bis 2035.