AT-BIO-402
Würzig, kraftvoll, straff und steinig: ein beeindruckender „Hirschenreyn“!
„Hirschenreyn“ klingt eigentlich wie ein perfekter Riedenname. Aber die Weine von Carmen und Herbert Zillinger sind alle als „Wein aus Österreich“ deklariert, und insofern ist „Hirschenreyn“ nur ein Synonym für Zillingers kühlste Parzellen am Waldrand, denn alles unterhalb der sogenannten „Qualitätsweine“ darf keine Lagenbezeichnung tragen. Die Parzellen sind nordexponiert und der Grüne Veltliner, der hier auf tiefgründigen Lehm-Löss-Böden wächst, wird biodynamisch bewirtschaftet. Die Ganztrauben wurden wie üblich langsam und schonend gepresst, der Saft samt Trub im großen Holzfass spontan, langsam und warm vergoren und auf der Vollhefe ausgebaut. Abgefüllt wurde der 2022er wie üblich ohne Filtration und Stabilisierung und nur mit minimalen Schwefelmengen.
Es empfiehlt sich, den „Hirschenreyn“ zu karaffieren, um den noch sehr jungen Cru zu öffnen. Dann präsentiert sich der fast goldgelbe Wein würzig und steinig mit Petrichor auf nassem Kies, etwas Kamille und Ginster, Apfelschale und Grapefruitschale. Am Gaumen wirkt der Grüne Veltliner reif und seidig, dabei tief und kraftvoll, mit dezenter, feiner, aber durchaus präsenter Säure, etwas Karamell in der gelben Frucht, die aber weniger präsent ist als die Stein- und Kräuterwürze, weißer Pfeffer und salzige Zitrone, die zusammen mit der markanten, feingliedrigen Textur das Finale prägen. Der „Hirschenreyn“ zeigt jetzt schon Größe, braucht aber noch Zeit, um seine volle Statur zu entwickeln.
Schon jetzt (gut belüftet) und sicher bis 2040 zu genießen.
Der „Hirschenreyn“ ist Zillingers kühlste Lage, aus der 2022 ein würziger, ruhig fließender, kraftvoller und seidiger Grüner Veltliner entstanden ist.