Ein Triptychon der Vinho-Verde-Frische!
In der Assemblage der drei Flüsse (die auch auf dem ansprechenden Etikett skizziert sind) bringt Vinho Verde Großmeister Anselmo Mendes die drei typischen Trauben der Region aus den drei Subgebieten der Appellation zusammen. Eine quasi „mehrdimensionale“ Cuvée! Das Ergebnis ist mehr als nur ein spannendes Experiment in avancierter Mischtechnik – es ist ein perfekt gemachter gut durchdachter Vinho Verde im modernen Stil, der die unterschiedlichen Reben und Terroirs in einem Wein repräsentiert und somit ein wunderbarer Abdruck der Gesamtregion darstellt. Das ist nicht nur ein schöner Basis-Vinho-Verde für Neuinteressierte an der Region, sondern schlicht ein entspannt frischer und unkomplizierter Portugiese mit deutlicher Nachschlagsambition – das heißt: Bei dem Wein bleibt es sicher nicht nur bei einem Glas!
Sehen wir uns die Bestandteile der Cuvée mal genauer an. Beginnen wir mit Alvarinho, der wohl prominentesten der autochthonen Rebsorten aus der Region. Die hier verarbeiteten Trauben stammen aus den Weingärten am Fluss Minho und sorgen in dem Wein für Intensität, geben Struktur und eine aromatische Tiefe, von floral über fruchtig zu mineralisch. Als zweiten im Bunde haben wir Loureiro. Seine Reben gedeihen auf dem kargen Granitgestein entlang des Flusses Lima und bringen aromatischen Charakter, zitrische Säure und blumige Eleganz mit in das Spiel der Aromen. Und, last but not least, fehlt noch die Avesso-Traube. Sie stammt aus dem Douro-Tal und rundet die Cuvée mit Körper, Duft und Fruchtaromatik ab. Dieser Mix ist wieder mal ein klassischer Fall aus der Kategorie „mehr als die Summe seiner Teile“, denn die einzelnen Reben-Charakteristika lassen sich zwar sensorisch zuordnen, finden aber zu einem größeren Ganzen mit einer ganz eigenen Harmonie und Stilistik zusammen.
Auch bei diesem fast unschlagbar günstigen Einstiegswein macht Anselmo Mendes keine Kompromisse bei der Qualität und setzt auf Handlese, schnellen Transport und Temperaturkontrolle. Die vorsichtig gepressten Trauben reifen nach der Kälteklärung für mindestens 4 Monate gekühlt auf der Feinhefe mit regelmäßiger bâtonnage.
Die Cuvée von den drei Flüssen duftet nach reifer gelber Frucht, Pfirsich und Marille mit einem Schuss von Exotik (Mango und Papaya), dazu ein süßer Schuss Holundersirup. Aber auch Gewürznoten und eine leicht feuersteinige Mineralik haben wir in der Nase. Am Gaumen zeigt sich der Wein sowohl für einen Vinho Verde als auch für die Preisklasse überaus komplex – wobei man bei Anselmo Mendes eigentlich auch nicht mit weniger hätte rechnen dürfen. Gerade die Fruchtaromatik ist wunderbar vielschichtig und reicht von frischen Zitrusnoten über Jonagold und Quitte bis zur Mango, die ja schon in der Nase kurz Hallo sagte. Die zackige Mineralität macht ihn frisch und knackig und die erwachenden Kräuternoten von Zitronenmelisse und Ananasminze lassen ihn nachhaltig interessant ausklingen. Große Trinkfreude ist das, herrlich unkompliziert und kein Stück langweilig. Am besten zu dem Wein passen Sommer gute Freunde und reichlich kühl gestellter Nachschub (wie erwähnt: Nachschlagsambition!). Und wenn es was zu essen dazu geben soll, dann gerne eine Auswahl leckerer Kleinigkeiten aus der bunten Welt der petiscos, der portugiesischen Antwort auf die spanischen Tapas, gerne mit Pilzen, Meeresfrüchten oder Muscheln.
Ab sofort bis 2029+.
Die „3 Rios“-Cuvée von Anselmo Mendes ist herrlich unkompliziert und kein Schlückchen langweilig! Ein Sommerwein mit toller Frucht und griffiger Mineralik!