Granit: mineralische Wucht und Eleganz!
93/100 – James Suckling
„Momentan stammen die aufregendsten Grenache- Weine von alten Reben bzw. von kühlen Höhenlagen, wie etwa der Sierra de Gredos in Spanien.“, schreibt Nick Mason MW in seinem als „revolutionär“ gepriesenen Buch „Beyond Flavour: Wine Tasting by Structure“. Was uns doppelt gut ins Programm passt, da er damit zum einen vollkommen recht hat, es zum anderen bemerkenswert ist, dass dieser Satz ausgerechnet im Zusammenhang mit der Klassifizierung (und letztlich Bewertung) von Weinen auf Basis ihrer Struktur fällt. Denn in der Tat ist die Kombination aus Garnacha, Gredos und Granit vor allem ein „strukturelles Großereignis“! Die Reben von denen das Traubenmaterial für den Pegaso „Granito“ stammt, wurzeln in flachen Böden (in diesem Fall sind es die Parzellen El Robledillo und El Mojón in über 800 Metern Höhe) magmatischen Ursprungs mit einer lockeren, körnigen Struktur. Auch hier wurden die Garnachatrauben komplett entrappt und in Holz, Stahl und Ton spontanvergoren, der Wein dann 18 Monate in tonneaux ausgebaut. Der „Granito“ wirkt anfangs deutlich zurückhaltender als sein Schieferpendant, die Frucht scheint präsenter, intensiver, „glüht“ kühl unter einer Schicht körnig-kreidigen Gesteins, das sich wie eine dichtgewirkte Decke auf reife Kirschen, überhaupt sehr reife, dabei perfekt konturierte Beerenfrüchte, etwas Bitterorange, Kräuter, Rauch bis hin zu einer leichten Wildaromatik legt. Am Gaumen feste, geradezu schmackhafte Tannine mit seidig-dichtem grip, noch mehr Stein, eine leicht salzige Komponente, die sich, zusammen mit der jetzt wieder aufhellenden, reifen Frucht im langen Finale findet. Ein phänomenaler Wein!
Ab sofort und bis 2035+.