T_partnertag: 15155
T_Kundennummer: <!--#4DHTMLVAR T_kundennummer--> : Undefiniert
T_KundenID: <!--#4DHTMLVAR T_KundenID--> : Undefiniert
Telmo Rodriguez -
Jäger des verlorenen Weinbergs oder:
Von einem der auszog, historische Landschaften abzufüllen
„In Frankreich, an der Rhône, habe ich gelernt, dass das Wichtigste der Boden ist, nicht der Keller . Ich wollte keine Keller oder Fässer, ich wollte Weinberge sehen. (...) Ich will nicht die Nummer eins sein oder teurer verkaufen als alle anderen, ich liebe meine Heimat und will denen, die nach mir kommen, etwas hinterlassen: den Stolz auf dieses Land.“ – Telmo Rodríguez
Immer wieder Telmo: Wer sich mit spanischen Weinen beschäftigt, stößt unweigerlich (und das recht häufig) auf den Namen Telmo Rodríguez. Dieser energiegeladene Baske ist scheinbar überall. Zunächst studierte Telmo in Bordeaux Önologie, arbeitete drei Jahre lang bei Cos d’Estournel, bereiste das Land, um bei Clape (Cornas), Gérard Chave (Hermitage), bei den Perrins auf Château de Beaucastel und Eloï Durbachs Le Domaine de Trévallon (Provence) dem Geheimnis großer Weine nachzuspüren, bevor es ihn 1989 ins elterliche Weingut mit dem archetypisch-spanischen Namen „La Granja de Nuestra Señora de Remelluri“ zog, das sein Vater 1967 erworben hatte. Zwischenzeitlich verließ er Remelluri und gründete gemeinsam mit Pablo Eguzkiza, Schüler von Jean-Claude Berrouet (Petrus), die Compañía de Vinos Telmo Rodríguez. Eine Bürgschaft des Vaters über stolze 3000 Euro war sein ganzes Startkapital. Einen zentralen Teil der Compañía de Vinos Telmo Rodríguez bildet dabei die 1998 gegründete Bodega Lanzaga in Lanciego.
Verborgene Schätze
Lanciego, das Dörfchen in der Provinz Álava sollte nicht das einzige Kreuz auf der Wein-Schatzkarte Spaniens bleiben. Telmo, der driving winemaker, und somit zum baskischen Teil der Rioja gehört. Lanciego ist eine von 18 Gemeinden, die sich das „Filetstück“ der Rioja Alavesa teilen. Der Ort selbst liegt in einem kleinen unzugänglichen Tal umringt von terrassierten Weinbergen, Hängen und Hügeln. Haro, das historische Zentrum der Rioja liegt knapp 30 Kilometer Luftlinie weiter westlich. Heute trennt Haro und Lanciego nur eine 45-minütige Autofahrt auf der malerischen Nationalstraße N-232a. Die Panoramaroute am Fuße der Sierra Cantabria führt durch viele wichtige und schöne Weinorte der Rioja. Als die ersten großen Weingüter der Region entstanden, war das kleine Lanciego allerdings nur mühsam zu erreichen, die kleinteiligen Parzellen nur unter großen Anstrengungen zu bewirtschaften. Daher blieben Lanciegos Winzer und Weinberge für lange Zeit abgeschieden, ihre Schätze noch unentdeckt.
Alicante, Rueda, Toro, Gredos und Valdeorras
Spanien fand nach Francos Tod 1975 schnell zur Demokratie, 1986 trat das Land der Europäischen Gemeinschaft bei. Gesellschaftlich, vor allem wirtschaftlich veränderte sich Spanien rasant, eine Dynamik die besonders auch der Weinwirtschaft auf der iberischen Halbinsel zugutekam. Neue, aufstrebende Regionen machten sich daran, dem alten, vielleicht etwas träge gewordenen Platzhirsch Rioja zu überflügeln, zu lange hatte man es sich hier auf einem vermeintlich weichen Ruhekissen, den Lorbeeren der Vergangenheit gemütlich gemacht. Nicht wenige Bodegas der Region zahlten einen hohen Preis für ihre Versäumnisse und verschwanden in der Bedeutungslosigkeit oder gar vollkommen von der Bildfläche. Doch andere Weingüter, Winzer und Önologen sahen in dieser Entwicklung ihre, ja die Chance für einen Neustart. Zu den Pionieren, den Erforschern und Gründervätern einer Rioja 2.0 gehörte von Anfang an der junge Telmo Rodríguez. Ab 1989 war er mit Esprit und einer Menge neuer Ideen bei Remelluri, dem elterlichen Weingut, involviert. Und keine zehn Jahre später gemeinsam mit Pablo Eguzkiza, seinem kongenialen Partner, im eigenen Betrieb – der Bodega Lanzaga.