Einzellagen-Cru aus Santa Cruz voller Saft, Süße, Frische und Tiefe! 94 Punkte – JAMES SUCKLING
93+ Punkte – Robert ParkerWine Advocate
Im Vergleich zur Einzellage O Diviso liegt der Weinberg Falcoeira rund zwei Autostunden entfernt und mehr inländisch am Hang des Flusses Bibei. Der Einfluss des Atlantiks nimmt ab, der kontinentale deutlich zu. Der Falcoeira-Weinberg mit der Parzelle A Capilla hatte früher einen exzellenten Ruf, doch als Telmo Rodríguez und Pablo Eguzkiza den Weinberg 2005 besuchten, waren fast alle Reben abgestorben. Also wurde neu angepflanzt, und zwar im Gemischten Satz, wie es typisch war für Region, weil der für mehr Diversität und Jahrgangsunabhängigkeit sorgt. Es dominiert mit rund 80 % die Mencía, gefolgt von Brancellao, Sousón, Garnacha und anderen Sorten. Gearbeitet wird hier biologisch-organisch, die Zertifizierung ist in Vorbereitung. Der Weinberg liegt auf einer Höhe von 400 bis 600 Metern und teilt sich auf in schmale Terrassen an steilen, nach Süden ausgerichteten Hängen Die Böden hier sind sauer und grobkörnig mit viel Granodiorit. Weinbau in diesen Lagen ist ein Ringen mit den Kräften der Natur. 2017 hatte der Frost hohen Tribut gefordert, 2018 war es der Mehltau wegen zu hoher Feuchtigkeit, 2019 dann wieder Frost und Verrieselung, die die Mengen begrenzten, 2020 hingegen recht warm und feucht, was diversen ilzkrankheiten Vorschub leistete. In qualitativer Hinsicht „liefert“ der 2020er allerdings wie gewohnt! Die Beeren wurden zu rund Dreivierteln entrappt, spontan im Holzcuve ohne Temperatursteuerung vergoren und dann für zwölf Monate in gebrauchten Fudern und tonneaux ausgebaut.
Der „A Capilla“ ist ein reifer, saftiger und voller Wein, der tatsächlich viel sonnenverwöhnter wirkt als der „O Diviso“. Auch zeigt er sich deutlich dunkelfruchtiger. Er erinnert an Brombeeren, Zwetschgen, Schlehen und Holunder mit ein wenig Cassis und Kirsche, Süßholz und Rauchfleisch, Garrigue und Lorbeer. Am Gaumen setzt sich die herrliche Melange aus reifer dunkler Frucht und Würze fort. Hinzu kommen noch dunkler Tabak und ein piekfeines Tanningerüst, das sich direkt an den Gaumen anschmiegt. Der Wein ist hocharomatisch, saftig und wirkt fast süß, ist dabei aber formidabel elegant, enorm frisch und lebendig – das macht sehr viel Freude! Auch Parker-Verkoster Luis Gutíerrez hatten an dem „saftigen und schmackhaften“ und an „tiefgründigen Aromen“ reichen“ Falcoeira „A Capilla“ und seinem „langanhaltenden Abgang“ sehr viel Freude: 93+ Punkte!
Ab sofort und bis 2028+.
Telmo Rodríguez’ dunkelfruchtiger „Falcoeira – A Capilla“ stammt von der gleichnamigen Einzellage tief im Hinterland am Ufer des Bibei. Ein großer Wein!