Schatzkammer Hierro: Uralter Mischsatz mit Solera. 93 Punkte – Robert Parker’s WINE ADVOCATE
El Hierro: Die kleinste, westlichste und jüngste der Islas Canarias ist die vermutlich am wenigsten bekannte Weinregion Spaniens. Kein Wunder, dass man allenthalben auf neue Überraschungen stößt. Zumal wenn man auf Rayco Fernández und Pablo Matallana als Archäologen in vino und private Reiseführer zu den Schätzen dieser Insel zurückgreifen darf. Ihr jüngster Fund ist eine absolute Rarität! Der als Bimbache „Quintero“ Vidueño Viejísimo im Oktober 2019 abgefüllte Wein (250 Flaschen) stammt aus einer 70 bis 100 Jahre alten, bisher statischen Solera, die aus einem Mischsatz („vidueño“ wird in älterer angelsächsischer Literatur mit field blend übersetzt) verschiedener, vor allem weißer Rebsorten (hauptsächlich Verijadiego Blanco, dazu Baboso Blanco, Listán Blanco, Burrablanca, Gual etc.) in Eichenfässern, Amphoren und Demijohns im Keller von Familie Quintero in Sabinosa entstanden ist. Die aus überreifen Trauben ohne Botrytis vinfizierte, ungespritete Cuvée oxidativen Charakters hat einen Restzuckergehalt von 85 Gramm (bei 14,5 Vol.-% Alkohol), der allerdings, wie wir es von den Bimbache-Weinen kennen und lieben, von einer wunderbar präsenten, enorm nachhaltigen Säure gekontert wird.
Der „QVV“ schimmert von bräunlich-bernsteinfarben, weist eine herrlich nussige Nase mit schönen Rancio-Noten auf – ein wunderbar gereifter Wein! Am Gaumen erinnert er an einen nicht sonderlich süßen Madeira (zwischen „meio seco“ und „meio doce“ – der Restzucker wird durch die Säure perfekt kompensiert) von allerdings bemerkenswerter Länge!
Rarität! Bimbaches „Quintero“ Vidueño Viejísimo erinnert mit seinem oxidativen Profil und schönen Rancio-Noten an Madeira. Tolle Säure, enorme Länge