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Bimbache - El Hierro - Kanaren

Nullmeridian und Insel der Seligen: Bimbache hat „tief im Westen“ einen Schatz gehoben – El Hierro, Weinleuchtturm am Ende der Welt!

winzer_bild

 

Winzer*in
Rayco Fernández & Pablo Matallana
Region
Kanaren
Rebfläche
5 ha
Beste Lagen
Gemeinden: Valverde, Frontera & El Pinar
Zusammenarbeit
seit 2020

„Die Insel El Hierro hat unglaubliche und abwechslungsreiche Landschaften, mit einigen Weinbergen, die direkt auf Lava gepflanzt wurden – wahrscheinlich einer der verrücktesten Weinberge, den ich (bisher) gesehen habe. Eigentlich fast unmöglich, dass dort etwas wächst.“ – Luis Gutiérrez (Robert Parker Wine Advocate)

„In den letzten zehn Jahren habe ich einen Wandel von jungen, fruchtbetonten, süffigen Weinen oder holzbetonten Möchtegern-Ribera-del-Dueros hin zu vulkanischen Weinen erlebt, die sich ihrer Herkunft, Böden und Sorten nicht schämen.“ – Luis Gutiérrez (Robert Parker Wine Advocate)

Prolog und ein wenig Historie
Sehnsuchtsort Kanaren – Urlaub ja, aber Wein? Die „Inseln der Seligen“ liegen ja näher an der Westsahara als an Spanien! Und doch waren die „canary wines“ jahrhundertelang ein Exportschlager. Im 15. Jahrhundert etwa wurden Millionen von Litern Wein von den Kanarischen Inseln nach London verschifft und ein nicht ganz unbekannter Theaterdichter namens Shakespeare erwähnt ihn in gleich drei seiner Stücke. Überhaupt erfreuen sich die damals recht süßen, bernsteinfarbenen Weine größter Beliebtheit. Aber spätestens mit dem Erfolg des Konkurrenzprodukts aus Madeira als Folge einer politischen Schönwetterperiode zwischen Portugal und England, die Hand in Hand mit Boykottmaßnahmen gegenüber Spanien einherging, wurden die Exporte immer geringer, der Inselwein zum Nischenprodukt. Als dann 1850 auch noch der echte Mehltau die Kanaren erreichte, war die ruhmreiche Zeit endgültig vorüber. Und die die Flaute der letzten 200 Jahre dann eine Durststrecke sondergleichen!

Inzwischen aber sind die Weine von dieser aus Miniaturkontinenten bestehenden Inselgruppe international enorm gefragt, laut jüngster Zahlen des Landwirtschaftsministeriums auf nationaler Ebene allerdings eher Kategorie „Prophet im eigenen Lande“. Dabei sind die Kanarischen Inseln, dank ihrer besonderen geografischen Verhältnisse ein wahres Weinbauparadies. Hier wirken auf engsten Raum unterschiedlichste Klimaverhältnisse, Höhenlagen und Böden, die zur Entwicklung verschiedenster Anbaumethoden und -techniken beigetragen haben. Zudem blieb die Region im Gegensatz zu Resteuropa von der verheerenden Reblausplage im späten 19. Jahrhundert verschont, potenziell kann sich jeder Wein mit dem Zusatz „Prä-Phylloxera“ schmücken (wo gäbe es Vergleichbares?). Diese uralten, wurzelechten („pie franco“) Weinstöcke dringen tief in die – noch ein Plus! – vulkanischen Böden, ihre geringen Erträge in Kombination mit autochthonen Traubensorten (davon später mehr) entschädigen allerdings durch ein einzigartiges Geschmacksprofil, das nur auf diesen Inseln zu finden ist.

Und diese Inselweine sind auf dem besten Weg sich zu einem echten game changer – was das Image spanischer Weine betrifft – zu entwickeln. Bedauerlicherweise werden spanische Weine noch immer (Vorurteile sitzen tief!), und das nicht eben selten, als zu fruchtbetont, zu üppig, zu alkoholisch und zu holzüberladen abgestempelt. Dabei übersieht man gerne, dass ausgerechnet Spanien, das (noch) größte zusammenhängende Weinbaugebiet der Welt, eine bemerkenswerte Vielfalt von Weinstilen bereithält. Das Zauberwort „Terroir“ wird hier längst nicht nur geflüstert, sondern seit gut zwei Jahrzehnten mit Nachdruck „gelebt“ und vor allem damit gearbeitet. Kein Winzer, der etwas auf sich hält, der es nicht auf Flaschen ziehen wollte. Autochthone Rebsorten, geospezifische Parameter und klimatische Bedingungen und Besonderheiten stehen im Fokus, weitaus weniger die technischen Fertigkeiten eines wine makers. Eine Gegenbewegung zu den „gemachten“, „zusammengebauten“, überreifen und überkonzentrierten Weinen, die ihren Höhepunkt in den 1990er-Jahren erlebten, hat schon vor Jahren eingesetzt. Exemplarisch hierfür, weil so grundlegend anders, die Weine von Produzenten wie Envínate oder Suertes del Marqués. Beide Projekte haben vor etwa zehn Jahren auf Teneriffa eine Entwicklung in Gang gesetzt, die mittlerweile sämtliche Inseln der Kanaren erfasst hat.

Terra incognita
Jüngst erreichte die „terroiristische“ Bewegung auch El Hierro, die kleinste, abgelegenste, daher möglicherweise auch am wenigsten besuchte Insel. Sie ist auch die jüngste der Kanaren, nur etwa 100 Millionen Jahre alt, die sich allerdings in ihrer zum Teil wild zerklüfteten Topografie ziemlich bemerkbar machen. Auf diesem Eiland sind nur noch 167 Hektar Rebfläche übrig, die jedoch die größte genetische und klonale Vielfalt der Reben aller Kanarischen Inseln aufweist. Aus diesen Gründen war Rayco Fernández, eines der Gründungsmitglieder von „Puro Rofe“ (und Teil der Gegenbewegung!) auf Lanzarote, (vulkan)felsenfest davon überzeugt, dass El Hierro, diese weinbautechnisch in Vergessenheit geratene Insel, eine glänzende Zukunft vor sich haben würde. Und damit beginnt die Geschichte eines der sicherlich ambitioniertesten und spannendsten Projekte, das uns (zumindest in Spanien) untergekommen ist!
„Bimbache“ heißt das der neue Hoffnungsträger in Sachen Wein auf El Hierro, den Rayco Fernández und sein partner in wine Pablo Matallana aus der Taufe gehoben haben. Und „Bimbache“ bezeichnet die ersten Bewohner der Insel, bevor El Hierro Anfang des 15. Jahrhunderts von Franzosen und „Festlandspaniern“ besiedelt wurde. Besser hätten Rayco und Pablo den Namen nicht wählen können, sind sie doch die ersten, die sich anschicken, El Hierro einer staunenden Weinwelt bekannt zu machen.

Botschafter wider Willen
Rayco und Pablo sind Verfechter von Weinen, die die Geschichte ihrer Herkunft erzählen. So wie es eben nur vom Terroir geprägte Weine vermögen. Dennoch sind es immer Menschen die diese Weine produzieren, manchmal überhaupt erst ermöglichen. Und Rayco und Pablo sind diese Sorte Mensch! Rayco bezeichnet sich selbst als hoffnungslos begeisterten Weinliebhaber, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Er beginnt als Maître und Sommelier in der Gastronomie, wechselt vor zehn Jahren dann in den Handel, nur zwei Jahre später gründet er seine eigene Weindistributionsfirma. Von Beginn an setzt er auf kleine Juwelen wie beispielsweise Envínate, er war der erste Händler weltweit, der ihre Weine führte. Sein großes Faible sind die Weine seiner Heimat; er sucht auf sämtlichen Inseln der Kanaren nach verborgenen Schätzen und fördert damit ganz maßgeblich die dortige Weinszene, denn Rayco kennt und schätzt man als Spürnase mittlerweile weltweit. Quasi wider Willen wird nun aus dem Sommelier und Weinhändler auch der Weinmacher Rayco. Wie schon auf Lanzarote, ist er vom Terroir Hierros komplett überzeugt, aber umso unzufriedener mit den schwachen, profillosen Weinen, die sich ihm dort präsentieren. Er will und kann wohl nicht mehr warten und gründet auf El Hierro, der „Insel der schlafenden Echsen“ nur ein Jahr nach „Puro Rofe“ mit „Bimbache Vinícola“ sein zweites eigenes Weinprojekt.

Wein aus Verpflichtung
„Wann immer wir über die Qualität und Originalität ihrer Rebsorten nachdachten oder uns die besonderen Böden, die spektakulären Höhenlagen angesehen haben, meldete sich unser Pflichtbewusstsein und irgendwann war es dann klar, dass wir die Herausforderung auf der abgelegensten und kleinsten Insel der Kanaren Wein zu machen, annehmen würden.“

Pablo Matallana ist der verantwortliche Önologe bei Bimbache, allerdings keiner, der mit Köfferchen und Patentrezept von Weingut zu Weingut tingelt. Auf Teneriffa geboren und aufgewachsen, studierte er an der renommierten Polytechnischen Universität in Valencia. Nach Beendigung seines Studiums zog es ihn 2013 zunächst einmal ins Priorat, und dort natürlich zu den Pionieren, den Legenden René Barbier (Clos Mogador) und José Luis Pérez (Mas Martinet). 2015 dann war es an der Zeit (und er um wichtige Erfahrungen reicher) für ein eigenes Projekt in vino, und zwar auf Teneriffa. Parallel dazu bildete er sich weiter fort, arbeitet und lernt bei Über-consultant Michel Rolland im Pomerol genauso wie im fernen Chile, bei Naturweinspezialist Louis-Antoine Luyt – ein wilder Mix an Praktika, der Pablo schon früh den Blick fürs große Ganze geschärft hat. Seit 2018 bewirtschaftet er noch weitere fünf Hektar auf Lanzarote, sodass Pablo mit „Bimbache“ jetzt insgesamt auf drei kanarischen Inseln aktiv ist. Es dürfte auf den Inseln kaum jemanden geben, der sich solch ein Wissen über und im Umgang mit den autochthonen Sorten und dem anspruchsvollen Terroirs angeeignet hat.

Die Genossenschaft im Jurassic Park
El Hierro zu besuchen oder dort zu arbeiten gleicht einer Reise in die Vergangenheit. Alles scheint deutlich langsamer vonstatten zu gehen, die Infrastruktur trögt ihren Teil zur Beschaulichkeit bei, Besorgungen bzw. die Beschaffung von Materialien ein leidiges zeit- und kostenintensives Thema. Daher wurden viele der alten Weinberge die unmittelbar auf Lava gepflanzt wurden aufgeben und sich selbst überlassen. Verrücktere Weingärten wird man auf unserem Planeten nicht finden! Für echte „Terroiristen“ noch ein Grund mehr sich hier zu engagieren. Seit dem Jahr 2000 ist El Hierro zudem ein UNESCO-Biosphärenreservat, die Auseinandersetzung mit einheimischen Rebsorten, das verantwortungsbewusste und nachhaltige Arbeiten im Weinberg nur die logische Folge. Außerdem möchten Rayco und Pablo weitere Weinbauern und Winzer für ihre Idee, ihre Vorstellung vom Wein gewinnen. Denn auf einer Insel mit gerade einmal 10.000 Einwohnern ist ein Miteinander ohnehin förderlicher als Ellenbogentaktiken oder gar harte Bandagen. „Mini-Kooperative“ nennen Rayco und Pablo daher ihr Baby „Bimbache“ liebevoll. „Wir suchen nicht händeringend nach neuen Partnern, sind aber prinzipiell offen für wirklich alles. Sofern uns die tägliche Arbeit miteinander Spaß macht und daraus Neues entstehen kann, sind wir zu Kooperationen bereit“, erklärt uns Rayco. Ein Modell, das bisher voll aufzugehen scheint, den zu den ursprünglich zwei Hektar eigener Rebfläche kommen weitere drei Hektar von anderen Weinbauern hinzu, die das Experiment und „Bimbache“-Credo einer eher „archaischen“ Landwirtschaft mit Freude angenommen haben.
Die fünf Hektar Weinberge, die „Bimbache“ bewirtschaftet, sind auf drei Gemeinden verteilt: Valverde, Frontera und El Pinar. Die Insel hat eine ungefähr dreieckige Form mit einer sichelförmigen Steilküste, die von Nordosten nach Westen verläuft. Die Klippen sind den hier vorherrschenden Passatwinden zugewandt, sie sorgen dafür, dass die Reben in Frontera im Norden und Valverde im Nordosten viel Feuchtigkeit erreicht, während El Pinar im Süden so gut wie trocken bleibt. Aber zurück zum Wein!

Act local, go global
Bimbache legte 2018 einen fulminanten Start hin: Die Produktion von nur 3.000 Flaschen war in kürzester Zeit ausverkauft, die „angesagtesten“ und wichtigsten Importeure weltweit waren von Anfang an involviert. Auch Parkers Mann für Spanien, Luis Gutiérrez, der ungewöhnlich gut vernetzte und informierte Kenner der Szene, hatte das Projekt vom Start weg „auf dem Zettel“. Kein Wunder also, dass der Autor des Buchs „The new vignerons. A new generation of spanish wine growers“, der seit Jahren über die „Renaissance der Kanaren“ (siehe „Envínate“, siehe „Suertes del Marqués“) schreibt, den „Bimbaches“ und den 2019er-Weinen, ihrem immerhin erst zweiten Jahrgang, in seinem jüngsten Report über die Kanaren einen ganzen Absatz widmet. Für ihn ist Bimbache ein Rohdiamant, den man unbedingt im Auge behalten sollte. Eine Beobachtung und Begeisterung, die wir rückhaltlos teilen und die unserer Meinung nach selbstredend auch für die neuen 2021er gilt, die weiterhin so grandios, anregend anders, aber wieder unglaublich inspirierend geraten sind. Das Beste zum Schluss: Es gibt zwei neue Weine im Portfolio von Bimbache, die Pablo Matallana aus der Taufe gehoben hat: „Pelibuey“ ein weißer field blend, den wir vor allem der punktuellen (?) Trägheit der kanarischen Bürokratie verdanken, und erstmals einen roten „John Stone“ – beide „naturgemäß“ (Th. Bernhard) und wie immer in jeder Hinsicht absolut beglückend!

Wie schon im letzten Jahr gilt: Machen Sie sich auf etwas gefasst, Sie werden Ihre reine Freude daran haben!

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