Envínate
„Lousas – Viñas de aldea“ Vino de España, tinto 2022

Das Terroir: ein Geschenk für den Winzer und uns!

Während des gemeinsamen Weinbaustudiums an der Miguel-Hernandez-Universität in Alicante lernten sich Roberto Santana, Alfonso Torrente, Laura Ramos und José Martinez kennen und schlossen schnell Freundschaft. Ihre gemeinsame Passion ließ sie 2005 Envínate ins Leben rufen, ein einzigartiges Projekt, das die Schaffung Terroir-bezogener Weine in höchst verschiedenen Regionen Spaniens (Teneriffa, Galicien, Kastilien) zum Ziel hat. Was diese Meister mit der Zeit schufen, schlug ein wie eine Bombe – die Kritiker fingen schnell Feuer, und in der Presse wurde fortan Lorbeerkränze gewunden.

Hier, in Galicien, genauer der Ribeira Sacra in den Lagen Amandi, Ribeiras del Sil und Quiroga wachsen die Reben diese atemberaubenden Cuvèe aus 85 % Mencia und weiteren, teilweise sehr seltenen Sorten (Brancellao, Merenzao, Mouraton, Grao Negro, Garnacha Tintorera und anderen). In manchen Parzellen wachsen die Sorten sogar wild durcheinander, was den Ausbau nach Lage sinnvoller erscheinen lässt, als den nach Sorte (quasi ein gemischter Satz). Die zwischen 400 und 600 Meter über dem Meeresspiegel auf Gneiss, Granit und Schiefer wachsenden Reben wurden Mitte September selektiv und von Hand gelesen und abhängig von der Lage wurden bis zu 30 % der Trauben entrappt bevor sie für 25 bis 60 Tage in Beton und Kunststoffbehältern gären durften. Biologischer Säureabbau und Reifung erfolgten für 20 % des Mosts in Betontanks. Der überwiegende Teil machte es sich auf seiner Feinhefe für elf Monate in gebrauchten Holzfässern bequem.

Mit seinem leicht braunen Granatrot strahlt uns Envínates „Lousas – Viñas de aldea“ von 2022 an und beginnt zu geben. Großzügig strömen da Früchte (Kirsche, Pflaume, Cassis, Erdbeere) in die Nase und Blüten (Rose, Geranie, Hibiskus, Veilchen) funkeln dazwischen. Wenn die komplexe Würze (Eukalyptus, Pfeffer, Bienenwachs, Flint, Waldboden, Rauchspeck, Zimt, Kakao, Zeder, grüne Paprika, Nüsse, Koriander, Wacholder) sich mit zunehmender Glaswärme in das Bouquet hineinhebt wird es endgültig zum Rausch. Im Mund, der bisher vor Staunen offenstand, fängt ein hochaktives Tannin sofort an sein Gerüst zu bauen, Säure und Süße spielen sich sofort ein, Wärme und Wohligkeit zu erzeugen. So mächtig die Aromen auch auftraten, hier im Mund wird alles elegant und leicht. Soviel Fülle bei solcher Lebendigkeit finden wir selten. Halleluja!

Ab sofort bis mindestens 2029+.