Der bisher beste „Safrà“? Und ob! Und nach wie vor ein Schnäppchen!
94+/100 – Robert Parker Wine Advocate
„All of these wines are incredible values.“ – Luis Gutiérrez hat diesen Umstand (für uns die normative Kraft des Faktischen) anlässlich seiner Ausführungen im April 2022 im Wine Advocate mehrfach erwähnt, um dann im Januar 2024 wie folgt nachzulegen: „I found wines with brightness and energy and more depth and complexity“ – und das nach einem so sensationellen Jahrgang wie 2021! Der „Safrà“ ist Pablo Calatayuds zweite Ausbaustufe seiner „vins antics“, die er aus autochthonen Rebsorten vinifiziert und ausschließlich in Tonamphoren – à la ancienne – ausbaut. In dieser Cuvée finden sich 35 % Arcos (etwas mehr als noch im Vorjahr) und 65 % Mandó; beide stammen aus der Parzelle Finca Els Corrals (die Reben beider Sorten sind zwischen 20 und 40 Jahre alt), die sich auf etwa 600 Metern Höhe befindet. Dort sind die Böden fruchtbarer und die Erträge höher, was es dem Winzer ermöglicht, einen sehr erschwinglichen, aber eben auch charaktervollen Wein zu erzeugen. Die Trauben werden recht früh geerntet, um die frische rote Frucht hervorzuheben. Die kurze und sanfte Mazeration bei niedriger Temperatur vermeidet die Schwere und Wärme, die häufig mit „mediterranen“ Weinen assoziiert wird. Von Hand geerntet, in Teilen nur abgebeert und mit natürlichen Hefen in Edelstahltanks und lagares aus Stein vergoren und anschließend sechs Monate in 2.800-Liter-Amphoren ausgebaut, zeigt der „Safrà“ die typischen hellen (mehr denn je, dem Arcos-Zuwachs, sei Dank!), rotbeerigen und kräutrigen Aromen dieser beiden „testimonialen“ Rebsorten, ohne überreif, üppig oder eben „verholzt“ zu sein (eine dieser modernen Sünden, die sich in der Levante – Cabernet Sauvignon und Merlot im Gepäck – noch immer einer gewissen Beliebtheit erfreuen).
„Safrà“ wurde zum ersten Mal 2015 gefüllt, das Ziel war es, die einzelnen Parzellen und eben auch die vins antics präziser zu definieren. „Safrà ist Mandó“, sagt Pablo. Aber was ist Mandó? Master of Wine Pedro Ballesteros bescheinigt dieser Rebsorte höchst balancierte und ansprechende Weine hervorzubringen, die „ohne auch nur einen Hauch exzessiven Alkohols“ auskommen und nicht an „Säuremangel“ leiden – wie so viele andere aus der Levante. Pablo ergänzt, dass man mit dieser Sorte sehr gut die Frische mediterraner Weine demonstrieren könne, zumal, wenn man wie hier, die Vorteile einer frühen Lese (gute Säure, verführerisch knackige Frucht) ohne jedwede grüne Tannine nutzen könne. „Diese Mandó-Weine reifen sehr gut in den Ton-Amphoren. Definitiv deutlich besser in den tinajas als im Holz. Denn der niedrige Tanningehalt der Mandó lässt im Falle eines Barrique-Ausbaus das Holz überpräsent sein.“ Und wer wollte schon einen mit Dachlatten zugenagelten Wein? Im Duft zeigt sich der „Safrá“ von 2022 deutlich fruchtig-würziger, reifer als sein Vorgänger (2022 war, wie Luis Gutiérrez schreibt, „crazy“, sehr warm bis heiß, sehr trocken, mit einem Kälte- und Regeneinbruch im März), was sich vor allem in mehr Dichte, mehr Komplexität niederschlägt. Am Gaumen erfahren die Frucht und die recht kräutrige Würze massiv Unterstützung (sie hätten’s nicht nötig!) und werden von einer sehr hellen, recht kühl anmutenden Säure und fruchtiger Salzigkeit gedoppelt, was den ohnehin herrlichen Trinkfluss erheblich „beschleunigt“. Noch einmal Luis Gutiérrez: „This could very well be the finest vintage of Safrà to date.“ Könnte sein? Ist so!
Ab sofort und bis 2029+.
Der WINE ADVOCATE zu Celler del Roures „Safrá“ (94+ Punkte!): „This could very well be the finest vintage of Safrà to date.“ Könnte sein? Ist so!