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Celler del Roure - Moixent - Valencia

NEU im Programm!

Learning by doing oder: Pablo Calatayud – neue Weine aus einem alten Lehrbuch

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Winzer*in
Pablo Calatayud
Region
Valencia
Rebfläche
60ha
Zusammenarbeit
seit 2022
Historie
Auf Celler del Roure greift man auf Amphoren zurück, die teils noch aus dem 17. Jahrhundert stammen. Das Weingut selbst wurde 1995 von Pablo Calatayud gegründet.

PROLOG
Nicht ganz ohne Grund haben wir uns in jüngster Zeit vermehrt mit den Weinen aus dem spanischen Mittelmeerraum (Envínate/ Almansa, Bodegas Cerrón und Micrit/Jumilla) beschäftigt. Auch die heutige Autonomieregion Valencia – die hierzulande eher mit Badestränden, Orangenplantagen, Paella, „Euro-Eddy“ oder dem (Volvo) Ocean Race in Verbindung gebracht wird – in der acht Prozent der gesamten spanischen Rebfläche beheimatet sind, kann auf eine lange Weinhistorie zurückblicken und ist gegenwärtig ein Hort einiger vielversprechender Winzerpersönlichkeiten.

EIN WENIG GESCHICHTE
Archäologische Funde aus dem fünften vorchristlichen Jahrhundert (Traubenkerne sowie Amphoren iberischer und griechischer Provenienz in den alten Siedlungen Benimaquia und Kelin) belegen eindrucksvoll den Einfluss von Wein und Weinbau auf die Landschaft und Wirtschaft der Region Valencia. Levantinischer Wein wurde an griechische Kaufleute verkauft, diese verschifften ihn aus Häfen wie Dénia über das Mittelmeer in ihre Heimat. Auch unter römischer Herrschaft war der Wein aus Valencia ein fundamentaler Wirtschaftsfaktor und auch die Mauren schätzten den Wein mehr als es ihre strengen religiösen Vorschriften vermuten lassen: In Arzneimittelbücher wird er häufig als Ingredienz diverser Rezepturen erwähnt, und auch die Werke muslimischer Geographie und Kartographie, die die bekannte Welt bzw. al-Andalus beschreiben (allen voran der Kitab Nuzhat al-mushtâq, die „Tröstung für den, der sich danach sehnt, an ferne Orte zu reisen“), beschäftigen sich deutlich häufiger mit Reben und Weinbau, als mit Feigen, Oliven, Getreide, Reis oder Safran! Als mögliche Reaktion auf die dem Wein doch sehr zugewandten Mauren wurde im Valencia des 14. Jahrhunderts ein Gesetz erlassen, das den ehemaligen Besatzern den Besuch christlicher Tavernen untersagte, weil sie sich ständig betränken und Streit vom Zaune brächen. Aber auch in anderer Hinsicht war Valencia in Sachen Wein und Gesetzgebung „weit vorne“, als etwa die „Cortes de Monzón“ im Jahr 1626 – Philipp IV, „el Rey Planeta“, war damals König von Spanien – eine Verordnung verabschiedeten („Crida dels Capitols conferents per a la Administració i exació del nou dret de general del vi“, 1627 dann im Druck), die Weine in drei Qualitätskategorien („sehr gute“, „gute“ und „gewöhnliche“) einteilt und entsprechend besteuert. Begünstigt durch die klimatische Lage (milde Winter und lange, heiße und sehr trockene Sommern) und die unmittelbare Nähe zu wichtigen Häfen, entwickelte sich die Weinindustrie ab dem 19. Jahrhundert ausgesprochen schnell und wirtschaftlich sehr vorteilhaft. In der auch geografisch nicht eben kleinen Region entstanden Betriebe von zum Teil riesigen Dimensionen – die dementsprechend vor allem auf Quantität setzten. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts, genauer seit Mitte der 1990er-Jahre setzt eine Rückbesinnung ein. Tradition, Identität und Qualität stehen nun im Zentrum der Bemühungen, der Vermarktung von Flaschenwein ist von nun an wichtigster Motor der Entwicklung. Immer mehr kleine, unabhängige Produzenten drängen auf den Markt und konkurrieren mit der in Spanien so scheint es ubiquitären „bulk wine“-Industrie. Der Nukleus dieser neuen Bewegung in Valencia sind Winzer wie Enrique Mendoza, Toni Sarrión und … Pablo Calatayud.

DER SCHATTENMANN
Die Anwesenheit einer Persönlichkeit wie Pablo Calatayud (Jahrgang 1968) bereichert in jeder Lebenssituation. „Ein produktiver Mensch ist einer, der für die Gemeinschaft arbeitet“, lässt uns Pablo wissen. Entsprechend groß ist Pablos Engagement an diversen Fronten. Pablo ist Sprecher und Funktionär in „seiner“ denominación de origen Valencia. Als er seine Arbeit aufnimmt, zählt die Appellation lediglich drei Betriebe, heute sind es über 60! An Valencias Universität nimmt er ein weiteres Ehrenamt wahr. In der Vergangenheit war er über Jahre Präsident der Asociación de Viticultores y Productores de la Comarca und damit verantwortlich für drei Gemeinden, 4.000 Hektar Rebland und 15 Bodegas. Jüngst ist er Teil der Bewegung Futuro Viñador geworden, ein Kollektiv, dem 16 spanische Produzenten angehören, darunter Telmo Rodríguez (Compañía de Vinos Telmo Rodríguez und Granja Nuestra Señora de Remelluri) und Francesc Grimalt (4Kilos). Gemeinsam arbeiten sie daran, ihren Weinbau und die damit zusammenhängende kulturelle Praxis zu verbessern, um „andere zu inspirieren, den Weg des ehrlichen Weinbaus zu beschreiten, der mit seiner Landschaft und seinen Menschen verbunden ist.“ Kernziele bilden dabei Herkunftsweine, Landschaftspflege, Erhaltung von Biodiversität und Minimierung der Umweltbelastungen. Die Forschung soll vorangebracht, Wissen und Informationen geteilt und Traditionen respektiert werden. Seit nunmehr über zwanzig Jahren ist Pablo ein Aktivposten, der sich aber in seiner ruhigen, bedachten Art nie über Gebühr exponiert. Seine wenigen „lauten Momente“ hat er, wenn er als Flügelhornist des Städtischen Orchesters von Mogente (auf Valenciano und ko-offziell Moixent) in sein Instrument bläst: Pablo ist kein Solokünstler, sondern durch und durch Teamplayer.

PLANLOS GEGEN WIDERSTÄNDE
Im Jahr 1995 beendet Pablo sein Studium der Agrarwissenschaften als Agraringenieur an der Universidad Politécnica de Valencia. Erst nach Reisen ins Bordeaux und Priorat reift in Pablo die Idee seines zukünftigen Daseins als Winzer. Nachdem er seinen Vater Paco in diese Zukunftspläne eingeweiht und von diesen auch überzeugt hatte (die Familie verdiente ihr Geld im Möbelsektor!), legen die beiden 1996 erste eigene Weinberge an, die Trauben verkaufen sie an benachbarte Betriebe. Unter den Abnehmern befindet sich auch der bekannte Winzer Daniel Belda, der mit einem Satz zum Geburtshelfer von Celler del Roure wird: „Paco, es hat keinen Sinn, deine besten Trauben an mich zu verkaufen. Dein Junge ist Agraringenieur, lass ihn daraus doch euren eigenen Wein machen!“ Aufmunternde Worte eines „Konkurrenten“, der Recht behalten sollte. Weniger Zuspruch hingegen kommt aus den eigenen Reihen von tio Juan: „Dein Wunsch hat keine Zukunft! Wer soll denn 1.000 Peseten (umgerechnet 6 Euro) für eine Flasche Wein aus Valencia ausgeben?“ Die heimischen Weine damals waren einerseits sehr billig, andererseits nicht wirklich gut, primär eben Erzeugnisse für den Fassweinmarkt. „Unser Wein hier macht sogar gaseosa kaputt!“ fährt der bewusste Onkel mit Nachdruck fort („Gaseosa“, vor allem in Gestalt der Marke La Casera, ist eine in Spanien beliebte klare, gesüßte Zitronenlimonade, die, mit Rotwein gemischt, als „tinto de verano“ allgegenwärtig ist). Pablo lässt sich davon allerdings nicht entmutigen und gründet 1999 schließlich sein eigenes Weingut – Celler del Roure.

VOM STARTUP ZUR BENCHMARK
Pablo war immer schon ein guter Junge („un buen chico“) und als solcher auch ein guter Schüler. Sich zu verbessern und daran zu wachsen lehrte ihn seine Familie, akribisch zu studieren und sich mit Traditionen zu beschäftigen, war (und ist) sein Ding. Er entwickelt fortwährend Ideen, die im Kleinen beginnen, dann großformatige Realität werden. In Vater Pacos Möbelmanufaktur nutzt Pablo eine Ecke, um dort seine ersten Weine zu machen. In dieser Zeit erfährt er Unterstützung von prominenter Seiter. Josep Lluís Pérez und Tochter Sarah, die das berühmte Weingut Mas Martinet leiten, sind die ersten richtungsweisenden Berater, Lehrer und Mentoren. In den ersten drei Jahren von Celler del Roure kommt Sarah regelmäßig vorbei, um Pablo zu unterstützen. Nicht selten hilft sie bei Entscheidungen aus der Ferne übers Telefon, denn Pablo hatte viele Fragen. Dieser wächst an seinen Aufgaben, die Weine gewinnen schnell an Profil und finden zunehmend Abnehmer. Regional gehört er bald zu den beliebtesten Winzern, ist mit seinen Weinen auf jeder guten Weinkarte vertreten. Allerdings mangelte es dem kleinen improvisierten Weingut immer mehr an Platz: Pablo muss expandieren.

VERGANGENHEIT RELOADED
Mit „Les Alcusses“ findet er dann 2006 ein Weingut aus dem 17. Jahrhundert. Der alte Keller beherbergt drei in den Stein getriebene Galerien mit insgesamt 97 Amphoren. Diese Tongefäße mit einem Volumen von 600 bis 2.800 Litern sind über 200 Jahre alt und werden nach aufwändiger Restaurierung wieder in Betrieb genommen. Solche Amphoren haben in der Region eine lange Tradition (24 Jahrhunderte Weinbereitung, 23 davon ausschließlich in Amphoren), in der Geschichte des Weinbaus ohnehin. Das Barrique entspricht in diesem Kontext eher einer Modeerscheinung. Les Alcusses ist sowas wie das letzte Puzzlestück für Celler del Roure. In der Außenwirtschaft hat Pablo sich früh auf die alten autochthonen Sorten festgelegt. Die ökologisch bewirtschafteten Flächen, heute insgesamt 70 Hektar, sind mit Monastrell, Garnacha tintorera, diversen traditionellen Weißen Sorten und vor allen Dingen mit Arcos und Mandó bestockt. Mandó ist die wichtigste Rebe des Weinguts, dabei gilt sie, als Pablo anfängt, als praktisch ausgestorben. Der älteren Generation ist sie allerdings noch in guter Erinnerung, noch wird sie in Gesprächen erwähnt – was natürlich Pablos Neugier und seinen Forschergeist weckt. Und es kommt, wie es kommen muss: Das Zusammenspiel dieser Traube, des mediterranes Klima und der braunen kalkhaltigen Erde in Kombination mit dem traditionellen Ausbau in Amphoren bringt absolut exemplarische, weil phänomenal gute Weine hervor. Das erkennt dann auch bald die (inter-)nationale Weinkritik und so schreibt dann Parker-Verkoster Luis Gutiérrez über eines der schönsten Exemplare: „a textbook mediterranean red. Bravo!“ Er vergleicht sie mit Beaujolais-Crus, findet an den Weinen von Celler del Roure besonderen Gefallen, weil sie mehr Körper, mehr Struktur besitzen. Uns ist es ganz ähnlich ergangen, wir sind tatsächlich (wieder einmal!) absolut begeistert und sehr stolz, Pablo Calatayuds Weine jetzt Teil unseres Portfolio sind!

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