Cinco Leguas
„La Maldición“ Malvar DO Vinos de Madrid, blanco 2022

Mal wieder maravilloso: Malvar aus Madrid!

Es ist wie es ist. Und in diesem Fall: selten und im besten Sinne „eigenthümlich“. Die Rede ist von der Rebsorte Malvar, „la Malvar“, die auch als „Malvasía de Madrid“ bekannt ist und die, wie der Agraringenieur und eminente Ampelograf Víctor Cruz Manso de Zúñiga 1905 festhält (vorher taucht der Name „Malvar“ in wissenschaftlichen Schriften nicht auf), nicht mit der „Malvasía de Rioja“ identisch sei. So weit so gut. Was er allerdings nicht erwähnt: Diese rare, in den DOs Vinos de Madrid bzw. Mondéjar zugelassene Sorte ist in Spanien spätestens seit 1513 und Gabriel Alonso de Herrera in seinem Werk „Obra de Agricultura compilada de diuersos auctores“ (noch über zwei Jahrhunderte später als „Agricultura general“ ein Bestseller) aktenkundig. Allerdings unter dem Namen Layrenes bzw. Lairén – nicht zu verwechseln mit Airén, einer der meistangebauten Rebsorten auf diesem Planeten. Von der Rebsorte Lairén wissen wir, dass sie ursprünglich aus Andalusien stammt, in den D O.s Montilla-Moriles, Málaga und Sierras de Málaga zugelassen ist, aber statistisch nicht erfasst wird, schon gar nicht reinsortig vinifiziert wird. Anders als im hauptstädtischen Umland (bis hin nach Guadalajara, Cuenca und Toledo), wo Winzer wie Marc Isart aus dieser „Edelsorte“, die „exzellente Moste und Weine“ (Juan Marcilla Arrazola, „Tratado práctico de Viticultura y Enología españolas“) hervorbringt, einen wunderbaren „vino de sed“, einen regelrechten „Durstlöscher“ auf die Flasche zieht: Im Duft ein Hauch von Rosen und Muskat, zart „natural“, dazu Kamille, getrocknetes Gras bis blonder Tabak nebst einem Hauch Karamell, am Gaumen mit dem (erwartbar) tonischen grip, dabei fast cremig und mit schöner, nicht zu prononcierter Säure (mit etwas mehr Luft und Wärme deutlich reife Grapefruit) zartherbem Finish. So kann das für uns‚ immer weitergehen.

Ab sofort bis 2026+.