Hoher Wiedererkennungswert dank Tinto Fino!
Tempranillo: Bannerträger des spanischen Weinbaus und die nach Cabernet Sauvignon und Merlot dritthäufigst angebaute rote Rebsorte der Welt, in Spanien sogar auf Platz eins. Sie ist in praktisch allen Regionen der iberischen Halbinsel vertreten und Hauptrebsorte in vielen Appellationen Spaniens. Nicht von ungefähr bezeichnet Jancis Robinson sie als den Cabernet-Sauvignon Spaniens, zumal die Rebsorte auch ein Exportschlager zu sein scheint: Die Kritikerin berichtet von jüngsten Pflanzungen in der Schweiz, auf Malta und sogar in Zentralanatolien und Kappadokien! Pedro Ballesteros MW widmet dem Tempranillo in seinem Halbtausendseiter von 2021 über Wein aus Spanien ein eigenes Unterkapitel, erwähnt in diesem Zusammenhang allerdings nicht ein einziges Mal die D. O. Madrid …
Umso schöner für alle Beteiligten, dass Marc Isart hier von Lagen bei Colmenar de Oreja und Chinchón einen „Rompecepas“ Tinto Fino vinifiziert – die Rebstöcke, es handelt sich um eher „rustikale“ (so Marc) Tinta-de-Madrid-Klone, die den Weinen allerdings ein langes Leben bescheren, wurzeln in kalkhaltigem tonigen Lehm mit viel rotem Ton an der Oberfläche. Die Idee: einen einfach zu trinkenden Wein mit hohem Wiedererkennungswert abzufüllen. Die Realität: mission accomplished! Ganztrauben, spontanvergoren, 30 Tage auf den Schalen und dann in gebrauchten 500-Liter-Fässern aus französischer Eiche ausgebaut, kraftvoll, aber nicht konzentriert, die Leichtigkeit mit der hier dunkle Beerenfrüchte und Kirschen, Stein und Struktur Hand in Hand und mit Gusto vom Glas in den Mund gehen, ist uns mindestens einen Jauchzer wert! Die Säure sehr schön integriert, die Tannine saftig-griffig, der Nachhall animierend – ein feines, sehr feines Weinchen, dieser Tinto Fino!
Ab sofort bis 2026+.
Cinco Leguas’ roter „Rompecepas“: dunkle Beerenfrüchte und Kirschen, Stein und Struktur, schöne Säure, grip und viel Trinkfluss – ein Schnäppchen!