AT-BIO-402
Kalk, Rauch und Mineralität bestimmen den Charakter des „Kalkvogels“, der über den Dingen zu schweben scheint.
17+ Punkte – Jancis Robinson
Herbert Zillingers „Kalkvogel“ stammt aus einer Riede in Ollersdorf. Herbert bezeichnet sie als „unsere forderndste und gleichzeitig spannendste“ mit purem Kalksandstein eines kargen südlich exponierten Bodens. Seit 2019 füllen die Zillingers den Grünen Veltliner gesondert, und in 2021 – für Herbert der vielleicht schönste Jahrgang, den er bisher begleiten durfte – haben sie entsprechend bildschöne Trauben aus dem oberen Teil des Kalkvogels gelesen, im großen Holz vergoren und auf dem vollen Trub ausgebaut. Vorher wurde der biodynamisch erzeugte Grüne Veltliner als Ganztraube gepresst.
Es gibt hier immer wenig Ertrag, doch der hat es in sich. Es duftet schon massiv steinig und kalkig und nach leichtem Rauch, Verbene und Melisse, Salzzitrone und Grapefruitschale, etwas weißen Blüten und Rosmarin. Am Gaumen wird der Wein dann seidig mit viel reifer Zitrone und einem Schuss von besten französischen Zitronenbonbons, die einen Hauch feiner Süße abgeben, die aber von der Säure, der Mineralität und der Kalkigkeit schnell wieder eingefangen wird. Es ist beeindruckend, wie fest, wie zitrisch, pikant, saftig und salzig der „Kalkvogel“ im Finale ist und wie viel Trinkfluss er dadurch evoziert. Toll!
Ab jetzt (mit viel Luft) und sicher bis 2040 und länger zu genießen.
Der „Kalkvogel“ wird erst seit 2019 reinsortig im Hause Zillinger als Lagenwein ausgebaut. Doch der Grüne Veltliner ist ein echter Cru des Weinviertels