Der „Malterdinger“ ist zum ersten Mal ein reiner Chardonnay. Und was für einer!
93+ Punkte – Robert Parker Wine Advocate
92 Punkte – Falstaff
92 Punkte – James Suckling
Das Jahr 2021 wird Julian Huber in vielerlei Hinsicht sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Seinerzeit hat er – wie auch die befreundeten Kaiserstühler Winzern Konrad Salwey und Fritz und Friedrich Keller – begonnen, sein Weingut auf Bio-Bewirtschaftung umzustellen. Grundsätzlich hat er das nicht bereut, aber 2021 ein Jahr größter Herausforderungen – auch für erfahrene Biobetriebe. Über lange Strecken war das Wetter vor allen Dingen eines: feuchtwarm, was ausgerechnet für den Weinbau alles andere als von Vorteil ist. Kein Wunder, dass man Julian den ganzen Sommer über kaum erreichen konnte, er und vier seiner Mitarbeiter waren (O-Ton Julian) „am Schlepper festgewachsen“. Und dennoch musste er Ertragseinbußen von mehr als 50 % hinnehmen – angesichts der Kombination aus miesem Wetter und höchstem Qualitätsanspruch eine fast zwingend logische Folge. Parallel zur Umstellung auf „Bio“ hat Julian auch den Umbau seines Portfolios abgeschlossen. Da er schon immer aus dem weißen Malterdinger einen reinen Chardonnay-Village machen wollte, musste er neu pflanzen. Und diese Neuanpflanzungen sind mittlerweile so weit und so gut gediehen, dass 2021 der erste Jahrgang des Malterdingers ohne Weißburgunderanteil ist. Letzteren verwendet Julian nun für den „Breisgau“, einer 50:50-Cuvée mit Grauburgunder. Wir finden, dass beide Weine, der Gutswein wie der Ortswein, von dieser Umstellung, die mehr auf den Terroirgedanken abzielt, sehr profitieren.
Für den Malterdinger wurde der Chardonnay, der auf Löss mit Muschelkalk wurzelt, auf einer Spindelpresse gepresst und anschließend spontan und warm im Holz vergoren. Der Ausbau erfolgt ebenfalls im Holz auf der Vollhefe mit einem Neuholzanteil von etwa 30 %. Die Reduktion, ein Markenzeichen der Chardonnays von Julian Huber, ist in den letzten Jahren immer seriöser, immer feiner, immer raffinierter geworden. Man merkt den Weinen die Erfahrung an, die ihr Macher in den letzten zehn Jahren im Keller gesammelt hat.
Der Malterdinger Chardonnay duftet nach einer Mischung aus gesalzener Zitrone, gemahlenem Kalk, weißen Blüten und etwas Rauch von abgebrannten Streichhölzern. Dazu kommen grüne Noten von Ananas, Birne, Eisenkraut, Zitronengras und Limette, später dann auch etwas Torrone und Nüsse. Am Gaumen entfaltet sich der Wein dann in seiner ganzen Pracht mit einer kräftigen, intensiven Säure, einer Salzigkeit, die einem schon im ersten Moment das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, einer feinen Phenolik und einer hellen Frucht. Ein Chardonnay, der straff und fokussiert wirkt, aber auch Sinnlichkeit und leichten Schmelz vermittelt. Alles wirkt lebendig, pulsierend, frisch und ausgewogen. „Ein hervorragender Wein“, schreibt Stephan Reinhardt in seiner 93+-Punkte-Eloge für den Wine Advocate – Recht hat er!
Schon sehr lebendig mit einem Potential bis 2034+.
Am Etikett kann man es nicht ablesen, doch Hubers 2021er-Malterdinger ist jetzt ein reiner Chardonnay geworden: rauchig, frisch, präzise und saftig.