„Der Sonnenberg liefert einen der strukturiertesten Kabis“ – Stefan Müller
Der Sonnenberg ist gemeinsam mit dem Euchariusberg Stefans Paradelage und ganzer Stolz, stehen hier im Rotschiefer doch besonders alte Reben, denn einige Stöcke der ältesten Parzelle sind sogar noch wurzelecht. Das exakte Pflanzjahr ist allerdings leider unbekannt. Die Trauben für den Kabinett „Alte Reben“ stammen stets von hier. Besonderheit ist die trichterartige Exposition im Weinberg, welche für eine gute Wasserversorgung sorgt, selbst in trockeneren Jahren. Es überrascht daher nicht, dass von hier im Jahrgang 2022 einige der besten Weine stammen, deren komplexe Struktur und Tiefgang mit jüngeren Rebanlagen nicht hätte erreicht werden können, da diese doch deutlich unter dem trockenen Sommer gelitten haben.
Stefans Kabinett duftet intensiv nach Ananas und frischer Minze. Sein „Kabi- Weinberg“, wie er ihn nennt, ist eine Südlage. Das Ergebnis ein saftiger Riesling, dessen feine Spontanvergärungsaromatik beredtes Zeugnis von Stefans traditioneller Arbeitsweise ablegt. Am Gaumen zeigt sich der Sonnenberg strukturiert und dicht. Erneut tauchen Ananasaromen auf und ein Hauch Minze, die für Frische sorgt. Zudem besitzt der Riesling einen der höchsten Säurewerte der Kollektion, was Stefan auch so haben will. Ein vor Energie geradezu vibrierender Kabinett, der aber in keinem Moment unharmonisch wirkt, da er mit Fruchtfülle und Substanz lässig kontern kann.
Pracht, Potenzial allerdings mühelos bis 2042.
Der Niedermenniger Sonnenberg gilt als Stefan Müllers Paradelage. Der Kabinettriesling „Alte Reben“ stammt von zum Teil noch wurzelechten Reben.