DE-ÖKO-003
Der 2022er-„Ökonomierat“: kompromisslos, ehrlich, geradlinig und einzigartig
Eduard Rebholz war der Vorfahre der heutigen beiden Generationen und auch jener Ökonomierat, nach dem das Weingut benannt wurde. Er muss ein sehr geradliniger, charakterstarker Mann gewesen sein, sonst hätte Hansjörg Rebholz ihm kaum diesen Riesling gewidmet. Wie hat es Hansjörg Rebholz formuliert? „Damit sich ein Typ – oder sagen wir besser Stil – so einprägt, dass man ihn sucht, erwartet und wiedererkennt, bedarf es Konsequenz, Kompromisslosigkeit, Begeisterung und Ausdauer. Damit hat vor über 70 Jahren Ökonomierat Eduard Rebholz (1889–1966) begonnen; Er legte damals den Grundstein zu diesem Stil. Nicht, weil er erst mit über 50 Jahren die Verantwortung für den Weinbau übernahm, den, wie der Familienname schon vermuten lässt, schon viele Generationen vor ihm betrieben haben. Nein, es waren Art und Weise, wie er es anging. Er wollte, dass die Weine nicht nur typisch nach der Rebsorte, aus deren Trauben sie bereitet wurde, schmecken, sondern auch so einzigartig, wie der Boden, auf dem sie gewachsen sind, und so unterschiedlich, wie die ganz verschiedenen Jahrgangsbedingungen. Deshalb verzichtete er auf alles, was gleich macht, was Eigenarten nimmt, was zur Reproduktion führt.“ Er liebte die Weine naturbelassen, durchgegoren und wild. Was Eduard Rebholz vorgegeben hatte, haben seine Nachfahren in vorbildlicher Weise über die letzten Jahrzehnte verfeinert. Dazu gehört auch die biologische und biodynamische Bewirtschaftung der Weinberge, welche die Basis für die enorme Qualität der Weine ist. Die fängt bei den Gutsweinen an, wie man es von einem Spitzenweingut erwartet. Im Prinzip ist der „Ökonomierat“ auch ein Gutswein, nur eben eine speziell ausgewählte Charge, die auf 0,5 Gramm Zucker durchgegoren wurde und dabei fast 9 Gramm Säure aufweist. In diesem Jahrgang stammt dieser „Ökonomierat“ vor allem vom Lösslehm.
Der 2022er-Jahrgang wirkt klar und brillant in Frucht und Säure. Würde man bei einem warmen Jahrgang wie 2022 in der Pfalz vor allem reifes Steinobst und Schmelz erwarten, trifft man hier auf Zitronen und grüne Äpfel, Kräuter, Gestein, ein wenig Asche und Rauch. Eine frühe Ertragsreduzierung und eine ebenso frühe Lese sorgen bei diesem Riesling, der ja mit seinen 11 Vol.-% bewusst schlank gehalten ist, für eine beeindruckende Spannkraft mit einer energiegeladenen Säure und Mineralität sowie einer feinen hellgrünen bis gelben Frucht, die glockenklar wirkt. Dieser „Ökonomierat“ hat es in sich, zeigt sich salzig und vibrierend mineralisch, lebendig, frisch, markant und geradlinig. Er lässt erkennen, was gute Weinbergarbeit auch oder gerade in einem herausfordernd trockenen und warmen Jahr zu leisten vermag!
Ab sofort und sicher bis 2028.
Der 2022er-Riesling „Ökonomierat“ von Rebholz ist ein strahlend frischer, purer und knochentrockener Gutsriesling. Und über die Maßen anregend