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Hansjörg Rebholz: „Wir können warme Jahre gut!“ – hier ein exzellentes Beispiel! 98 Punkte – JAMES SUCKLING
„Valentin und ich hängen sehr am Weißburgunder. Es handelt sich um eine richtige autochthone Rebsorte; weltweit produziert niemand mehr Weißburgunder als die Pfalz. Für uns hat sie auch eine Rechtfertigung im GG-Bereich. Die Wertschätzung der Rebsorte ist für uns besonders stark, denn im Vergleich zu ihr gibt es selbstredend mehr guten Chardonnay als Weißburgunder. Daher handelt es sich um das was wir hier machen weiterhin um eine kleine Nische.“ So Hans emotionales Plädoyer über den Stellenwert des Weißburgunders. In dieser Nische fühlt die Familie Rebholz sich jedenfalls pudelwohl. Wenige andere Betriebe genießen für die Großen Gewächse ein derartiges Renommee. Es ist neben dem Riesling ein klares Steckenpferd der Familie.
Eine der legendären Weißburgunder Herkünfte für Große Gewächse ist die Lage Birkweiler Mandelberg. Sie liegt 500 Meter südöstlich vom „Kastanienbusch“ entfernt. Dort stehen die Rebholz-Rebstöcke in rund 280 Metern Höhe an einem wind- und regengeschützten Osthang. Wie der „Siebeldingen im Sonnenschein“ und „Birkweiler Kastanienbusch“ gehören die Lagen zu den „VDP.Große Lagen“ und ohnehin zu den besten in der ganzen Pfalz. Die Reben wurzeln in 240 Millionen Jahren alten Muschelkalkböden. Die Steine speichern einerseits die Tageswärme, die sie in der Nacht abzugeben, andererseits sind sie für den hohen freien Kalkanteil im Boden verantwortlich. Dieser Kalkanteil, ähnlich wie er im Burgund und in der Champagne vorkommt, ist eine ideale Voraussetzung für den Anbau der weißen Burgundersorten. Und die Unterschiede in den Kalkböden ergeben eine noch differenziertere Stilistik als ihn der qualitativ gleichwertige „Sonnenschein“ zulässt! Der „Mandelberg“ zeigt eine höhere Reife, Konzentration und Dichte, hat mehr Volumen und Frucht gegenüber dem doch sehr puristischen „Im Sonnenschein“. so Hansjörg Rebholz. Auch für Hans ist der „Mandelberg“ meist der etwas intensivere, daher auch sich von selbst erschließende Weißburgunder. Der 2022er ist ein echter „Dampfhammer“ (Originalzitat unserer Verkostungsnotiz vom Weingutsbesuch Mai 2023), duftet intensiv nach Aprikosen und gelben Früchten. Die Frucht strahlt hier aus wie Sonnenstrahlen zur Mittagssonne. Und die wurde hier in diesem Elixier konzentriert eingefangen. Das beeindruckt, hebt sich in seiner Intensität von allen anderen Weinen ab und erweist sich als enorm mineralischer, ja extraktreicher Weißburgunder, dessen mineralische Ader eher als Gerüst bezeichnet werden muss. Ein ganz großer Wein, knochentrocken ausgebaut vielschichtig, komprimiert und bereit zur Entfaltung über zwei Dekaden!
Bei 12–14 °C serviert ab Herbst 2023, ideal ab 2026 bis wohl 2043.
Das Große Gewächs vom „Mandelberg“ zählt im VDP-Weingut Ökonomierat Rebholz zu den Highlights der 2022er-Kollektion. Ein Weißburgunder-Elixier!