DE-ÖKO-003
Spätburgunder mit Pflanzjahr 1963!
Der „Förster“ stammt von 1963 in der alten Siebeldinger Lage „Forst“ gepflanzten Reben und vervollständigt das Rebholz’sche Spätburgunder-Portfolio. Interessanterweise macht sich hier die „Trias“ der Trias bemerkbar, denn anders als die anderen Weinberge der angrenzenden Lage „Im Sonnenschein“ ist hier der Boden nicht von Muschelkalk, sondern von Buntsandstein geprägt. Dieser Wein ist eine Hommage an den studierten Förster,„Heldenahn“ und Ökonomierat Eduard Rebholz, der seinerzeit den Weinberg angelegt und die Spätburgunderreben angepflanzt hat. Für Familie Rebholz ist dieser Weinberg, ähnlich wie die Gewürztraminer- Pergola, der „Albersweiler Latt“, Zeugnis, der Experimentierfreude, des Pioniergeists und auch der Weitsicht, mit der Eduard Rebholz (1899–1966) den deutschen Weinbau geprägt hat. Dieser (und hier ist das Epitheton tatsächlich angebracht) Ausnahmewinzer nahm am Weingeschmack jener Zeit entschieden Anstoß und tat alles, um den „bodenlos denaturierten, künstlich gesüßten Tropfen“ seine Idee vom Naturwein entgegenzusetzen. Daher auch die Reben der Lage Forst, die mit der sogenannten „Lenz-Moser- Erziehung“ (auch „Hochkultur“) bewirtschaftet wurden. Von dieser damals innovativen Methode versprach man sich einen extensiven Anbau mit einem großen Blatt-Frucht-Verhältnis und einer daraus resultierenden hohen Traubenqualität. Allerdings hat sich diese Erziehungsform aufgrund zu hoher Stockerträge und einer – durch die nicht optimale Durchlüftung bedingten – eher problematischen Traubengesundheit nicht durchgesetzt, mittlerweile setzt man bei den alten, massiven Spätburgunderstöcken im Forst auf die bewährte Spaliererziehung.
Mit dem 2018er Jahrgang füllt die Familie Rebholz nun den dritten Jahrgang. Die Arbeit dreier Generationen, die nahezu baumdicken Reben dieser besonderen Parzelle im Siebeldinger Forst, weckten bei Hans und Valentin den Wunsch, diesen besonderen Weinberg endlich separat auszubauen – zu unser aller Glück! Teilentrappte Trauben, eine Kaltmazeration mit anschließender Spontangärung sowie der 18-monatige Ausbau in gebrauchten Barriquefässern Französischer und Pfälzer Provenienz bilden die Grundpfeiler der Vinifikation. Es handelt sich um den schlanksten Spätburgunder der Kollektion, der für viele die betörendste Nase offenbaren dürfte: Waldbeeren, ein Hauch Rote Grütze, viele florale Noten, allen voran Veilchen. Am Gaumen zeigt er sich angenehm würzig, was ihm einen herben Einschlag verleiht, auch Kontur und Tiefe. Die Tannine sind gegenüber dem Vorgänger etwas fleischiger, die Frucht satter, 2018 lieferte außergewöhnlich gesundes und reifes Traubenmaterial. Und doch bleibt der „Förster“ pur, zeigt die typische Kante, die allen Weinen des Hauses eigen ist.
Ab sofort und bis nach 2036.
Der „Förster“ Spätburgunder „R“ aus 2018 stammt von uralten, mittlerweile 60-jährigen Reben. Ein echter Zugewinn im Rotweinportfolio der Familie Rebholz.