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Der Spätburgunder aus dem Schlössel ist für uns ein Coup de Cœur! 94 Punkte – JAMES SUCKLING
Das Gimmeldinger Schlössel, benannt nach dem Herrensitz Hildenbrandseck, ist nicht ganz so bekannt wie die benachbarten Lagen Meerspinne, Mandelgarten, Biengarten oder die Mußbacher Eselshaut. Doch die 19 Hektar große VDP.Erste Lage hat viel zu bieten. Vor allem, wenn man hier Spätburgunder anbaut. Das haben sich auch die Christmanns gedacht und 2017 ihre 0,9 Hektar große Kernlage auf Spätburgunder umveredelt. Der Weinberg ist nur leicht geneigt, liegt aber so geschützt, dass der Einfluss der Kaltluft aus dem Gimmeldinger Tal vergleichsweise gering, aber dennoch spürbar ist. Der Boden besteht aus kalkhaltigem Löss, der mit Buntsandsteingeröll durchsetzt ist.
Für den anspruchsvollen Jahrgang 2021 entschied sich Sophie Christmann für eine Vergärung mit 20 % Ganztrauben. Den Wein, für den am 18. September gelesen wurden, hat sie nach einer kühlen Vorgärung und einer zweiwöchigen Maischestandzeit bis Januar 2023 in französischen Barriques mit 10 % neuem Holz ausgebaut.
Dass Sophie Christmann bei der Vergärung eher an eine Infusion denn an eine Extraktion denkt, sieht man schon an der Transparenz des Pinots. Diese Klarheit zeigt sich auch im Duft des „Schlössels“. Der Spätburgunder duftet nach Sauerkirschen, roten und schwarzen Johannisbeeren. Dazu kommen etwas Holunder mit seinen leicht herben Noten, etwas Rauch und kühles Gestein. Am Gaumen ist der Wein rund und saftig mit leicht dunklen Gewürznoten in der roten Frucht, weder schlank noch voll, sondern perfekt ausbalanciert, saftig und voller Spannung, reif und frisch zugleich. Das Finale präsentiert sich lang und geprägt von eleganten, aber präsenten Tanninen und mineralischer Energie – ein bemerkenswerter, bemerkenswerter schöner Wein!
Ideal ab 2025 und sicher bis 2035+ mit großem Genuss zu trinken.
Sophie Christmanns Spätburgunder „Schlössel“ aus Gimmeldingen verbindet einen kühlen Jahrgang und eine kühle Lage mit Charme und Finesse.