DE-ÖKO-003
Wachenheimer Spitzenlage vom roten und gelben Sandsteingeröll
Ganze drei der insgesamt 4,3 Hektar großen Lage bewirtschaftet das Weingut Dr. Bürklin-Wolf in Wachenheim. Wie beim Rechbächel handelt es sich um eine Südlage, hier mit leichter Hangneigung, welche eine ideale Sonneneinstrahlung bewirkt. Der Buntsandsteinboden ist typisch für die Weine der Mittelhaardt und sorgt für einen kraftvollen und saftigen Riesling, der hier durch den langen Fassausbau (bis in den Sommer hinein) und die bewusst warme und nicht zu langsame Vergärung frei von kitschiger Frucht ausfällt.
.
Das Bouquet des 2022er-Jahrgangs zeigt sich schon als Fassprobe ungemein komplex. Eine hauchfeine Reduktion schützt den Wein, der einen wahnsinns starken Charakter besitzt, ja beinahe so unverkennbar wie der Grand Cru „Ungeheuer“. Die heutzutage niedlich anmutende Lagenbezeichnung „Goldbächel“ täuscht über den wahren Charakter dieser Lage hinweg, wie sie sich im Jahrgang 2022 zeigt: Laut, expressiv, mit viel Druck am Gaumen, wilden Hefenoten, dunkler, ja saftig hedonistischer Frucht und viel Kraft. Das ist ungehobelter Riesling, der aneckt, starkes Selbstbewusstsein besitzt und einen völlig anderen Charakter als die „Altenburg“, obwohl beide Wachenheimer Gemarkung entspringen..
.
Diesen komplexen Riesling darf man getrost auch mal etwas wärmer, bei 12–14 °C genießen, damit seine Intensität voll zur Geltung kommt. Die ungeschönten Terroir-Weine des Hauses vertragen das Spiel mit der Temperatur besonders gut und beweisen so, dass hier die Rebsorte lediglich als Vehikel fungiert. Denn was wir primär schmecken ist der saftige und kraftvolle Charakter der Wachenheimer Rieslinge, der hier ganz anders ausfällt als beispielsweise die dunkel gewebten Rieslinge der Forster Gemeinde.
Ab Freigabe im Herbst 2023, ideal ab 2024 bis 2038.
Dr. Bürklin-Wolfs „Premier Cru“ aus dem Wachenheimer Goldbächel 2022 zeigt sich von seiner animierend-ungehobelten Seite und mit viel Druck am Gaumen.