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Givry 1er Cru „Clos Marole“, rouge 2022

Premier Cru Clos Marole – für die Côte Chalonnaise geradezu exemplarisch!

Der 4,4 Hektar große Premier Cru „Clos Marole“ bildet zusammen mit dem „Cellier aux Moines“ die Spitze der Crus des Hauses. In einigen Jahren fiel die Ernte jedoch so gering aus, dass wir Ihnen diesen Wein leider nur im Paket mit den anderen Lagenweine anbieten konnten. Zum Glück haben sich 2022 die Erträge von diesem Spitzen-Cru aus über 40-jährigen Reben erholt. Das lohnt sich doppelt, denn 2022 ist im Burgund ein großer Rotweinjahrgang, was überrascht, da doch die Bedingungen des trockenen Sommers nicht leicht waren. „Normalerweise sind es die kühleren Jahrgänge, die das Terroir am deutlichsten erkennen lassen – 2016 oder der schwierige 2021 –, aber der Ausdruck des Terroirs ist beim 2022er ebenso präzise.“, berichtet Sarah Marsh MW (The World of Fine Wine). Und weiter: „Es gibt keinen Jahrgang, mit dem man einen direkten Vergleich für rot oder weiß anstellen könnte.“

Uns bleibt also nichts anderes übrig, als diese Preziosen selbst zu probieren. Wir unternehmen eine Annäherung: „Clos Marole“ (südlich von „En Veau“ gelegen) ist stets etwas kraftvoller, besitzt oft eine etwas feinere Tanninstruktur und größere Dichte. Daher baut ihn Hélène Sakis, die seit 2021 für das Gut verantwortlich zeichnet, recht selbstbewusst in 35 % neuen Barriques (228 Liter) aus. Das Bouquet ist expressiv: Brombeeren und Lakritz, auch etwas Hagebutten – es ist eine dunkle, würzige Nase, die diesen Givry prägt. Am Gaumen dann die pure Charmeoffensive einer sehr souveränen Persönlichkeit, die weiß wie sie wahrgenommen wird und dies mit einem verschmitzten Lächeln zeigt, damit zu spielen weiß. Die Tannine sind kräftig aber seidig, die Frucht (Brombeersud und säuerliche Waldbeeren) gleitet aromenintensiv über den Gaumen. Ein Hauch garrigue macht sich bemerkbar – es ist der südlichste Pinot Noir der Kollektion, der seinem Vorgänger aus 2020 in punkto Finesse und Spiel eine klare Nasenlänge voraus ist. Man kommt einfach nicht umhin, den „Clos Marole“ in großen Schlucken zu genießen. Nicht zuletzt die dunkle Frucht und attraktive Würzigkeit erinnern an einen größeren Wein von der Statur eines Vosne-Romanées oder Morey-St-Denis’.

Ein Premier Cru, der für die Côte Chalonnaise geradezu exemplarisch ist – und eine klare Kampfansage selbst an die großen Weine der Côte d’Or, die ein Mehrfaches dieses traumhaften Weins kosten. Kein Wunder, erinnert doch (eine hübsche Laune der Natur!) die Kalkformation des „Marole“ an eben genau jene des weltberühmten Clos de la Roche!

Höhepunkt etwa 2024 bis nach 2040.