„Servoisine“ – eines der bedeutendsten Terroirs in Givry
90-92/100 – Bourghound
Auf dem Weg vom klassisch, würzigen Stil eines Jean-Marc Joblot zum etwas helleren von Hélène Sarkis liegt der Givry 1er Cru aus dem Climat „Servoisine“ genau in der Mitte. Der Pinot Noir stammt aus einem 7,49 Hektar großen Weinberg am nördlichen Ortsrand von Givry, der auf mittlerer Höhe liegt und nach Süden ausgerichtet ist. Hier wachsen weiße und rote Rebsorten. Für Hélène Sakis ist dieser 1er Cru „immer der diskreteste Wein“ oder, wie sie später sagt, „eine Dame aus gutem Hause“. Allerdings muss man sich hier gedulden, bis der Wein, der von gut 45 Jahre alten Reben stammt, die Tannine in die Frucht integriert. Schließlich durchläuft auch eine „Dame aus gutem Hause“ eine lange Ausbildung, bis sie als solche bezeichnet werden kann.
Doch immerhin hat der Pinot Noir seit unserer ersten Begegnung mit einer Fassprobe des Weines das spürbare Toasting des Holzes und einige Reduktionsnoten bereits integriert. Geblieben ist eine schöne Nase von Süß- und Sauerkirschen, reifen Himbeeren, etwas Zimt und Gewürznelken in Verbindung mit warmem Waldboden. Am Gaumen bringt der „Servoisine“ einen beeindruckenden Schub an Frische und Saftigkeit mit noch jugendlichem Kern, Tanninen und Gesteinsstaub. „Es handelt sich um eines der größten Terroirs von Givry, aber man muss noch warten“, sagt die Winzerin, denn die Tannine und die Kraft müssen sich erst noch mit der Eleganz und Finesse verbinden, die sich bereits abzeichnen – zusammen mit einer klaren Mineralität und der Energie, die der Givry ausstrahlt.
Dieser 1er Cru schlummert idealerweise noch 2–3 Jährchen im Keller. Dann dürfte er richtig aufblühen. Potenzial bis 2040+.
Der frische 2023er Jahrgang des „Servoisine“ Givry 1er Cru zeigt schon jetzt alle Anlagen des hervorragenden Terroirs mit purer Energie und Frische.