Rossignol-Trapet
Gevrey-Chambertin 1er Cru „Petite-Chapelle“, rouge 2022

Ein Gedicht aus Frucht und Würze: wie die Rossignols burgundische Finesse neu definieren

Die Brüder David und Nicolas Rossignol sind stille Meister ihres Fachs – ebenso wie ihre Weine, die eine unverwechselbare Feinheit und Subtilität ausstrahlen. Statt kraftvoller Opulenz bringen sie eine sanfte Frucht ins Glas, die ihre elegante und beruhigende Wirkung entfaltet. Die Arbeit der beiden Winzer auf ihrem Weingut in Gevrey-Chambertin wirkt durch und durch bodenständig und mit Bedacht geführt, durchdrungen von Leidenschaft für das einzigartige Terroir. Unter den Weinen des renommierten Winzerduos gehört dieser Premier Cru „Petite Chapelle“ zu den feinsten, sinnlichsten, elegantesten und eindrucksvollsten: Im Glas entfaltet er ein betörendes Aroma von reifen roten Früchten – besonders roten Kirschen und Walderdbeeren. Diese Reinheit ist typisch für den Jahrgang 2022, in dem die Trauben eine hervorragende Reife erreicht haben. Das rotfruchtige Bouquet wird begleitet von zarten floralen Nuancen sowie einem Hauch würziger Nelken und einer Nuance von weißem Pfeffer, die dem Wein zusätzliche Tiefe und Komplexität geben. Die Tannine sind fein und seidig und geben dem Wein geschmeidige Textur und Eleganz. Im Abgang sind die würzigen und mineralischen Aromen noch lange präsent und unterstreichen die besondere Finesse der „Petite Chapelle“. Der Weinberg gehört zur Lage „Chapelle-Chambertin“, die in zwei Bereiche unterteilt ist: Während der obere Teil als Grand Cru klassifiziert ist, ist die „Petite Chapelle“ – mit einer Fläche von etwa 4 Hektar im Vergleich zu den 5,5 Hektar des Grand Cru der kleinere, lehmigere und kühlere Teil – ein Premier Cru. Diese klimatischen Bedingungen, die früher manchmal den Reifeprozess der Trauben verlangsamten, stellen heute einen Vorteil dar: Die kühlere Lage schenkt dem Wein eine ausgeprägte Frische und Struktur, die ihn auch in heißen Jahren ausbalanciert. Die Brüder Rossignol setzen bei der Weinbereitung auf traditionelle Methoden und präzise Feinabstimmung. Rund ein Drittel der Trauben wurde mit den Stielen vergoren (Ganztraubenvergärung), was dem Wein zusätzliche Struktur und eine leichte Würze verleiht. Die Holzfässer, von denen 20 % neu sind, wurden diskret eingesetzt und unterstützen die Entwicklung der Aromen, ohne sie zu überdecken. Die Kombination aus mineralischer Frische, eleganter Tanninstruktur und subtiler Fruchtsüße lässt erahnen, dass dieser Wein mit einigen Jahren Reife noch an Tiefe und Ausdruckskraft gewinnen wird. Für Liebhaber burgundischer Finesse ist die „Petite Chapelle“ zweifellos ein Genuss, der sich lohnt – ein Wein, der Tradition und Terroir in vollendeter Harmonie vereint.

Ab 2026 und bis 2045.