Rossignol-Trapet
Chapelle-Chambertin Grand Cru, rouge 2021

Ein Zenmeister unter den Chambertins!

Chapelle-Chambertin ist anders als sein Nachbar Latricières-Chambertin eine etwas wärmere Lage, wird daher auch immer einige Tage früher gelesen. Das ergibt in der Stilistik einen umgreifenderen, ja runderen Wein, wenn man die Grand Crus von diesem weltberühmten Hügel nebeneinanderstellt. In warmen Jahrgängen mittlerweile eine Herausforderung, bewährt sich die klassische Einstufung in kühlen Jahren wie 2021!

Die 5,59 Hektar liegen unterhalb des Clos de Bèze und unter den Grand-Cru-Lagen von Gevrey-Chambertin. Der Name geht auf die Kapelle von Notre Dame de Bèze, die 1155 erbaut wurde und 1830 zerstört wurde zurück. Die Lage befindet sich im Besitz von acht Weingütern, die Rossignols bewirtschaften davon 0,54 Hektar mit alten Reben. Mit der Umstellung der Weinberge auf eine biodynamische Bewirtschaftung hat sich die Qualität vor allem des Chapelle-Chambertin extrem verbessert und die volle Güte der Reben zu Tage gefördert. Die älteste Parzelle wurde 1928 gepflanzt, ein weiterer Teil in den 1980er-Jahren. Dieser tiefgründige Grand Cru verkörpert echtes Stilbewusstsein. Ganz typisch für den Jahrgang 2021, empfängt uns dieser Wein schon nach den ersten kreisenden Bewegungen im Glas mit offenen Armen. Das Bouquet ist beerig und mit etwas Zimt- und Muskatnussabrieb angenehm würzig, ohne zu sehr von der puren Frucht abzurücken. Ein weiteres Merkmal des Jahrgangs sind die Aromen am Gaumen von Pampelmusenschale, Orangen und anderen Agrumen, die hier neben einer rotkirschigen Frucht für Frische und Leichtigkeit sorgen. Der Chapelle-Chambertin zeigt sich dieses Jahr charmant und kraftvoll, zwischen roter Frucht und kühler Brombeerwürze inklusive Veilchen als Kopfnote changierend. Ein großer Burgunder, der zwischen den beiden Polen souverän das Gleichgewicht hält und, hier vertrauen wir auf Nicolas’ Einschätzung, „mindestens 10, eher 15 Jahre bestens reifen wird“. Wer diese Geduld aufbringt, wird mit einem Wein belohnt, der in einer guten Dekade vermutlich eine noch nostalgischere Sehnsucht auslösen wird. Wir beglückwünschen schon jetzt jeden Pinot-Liebhaber, der zumindest eine Flasche dieses raren Elixiers sein Eigen wird nennen können. Ein äußerst spannender Burgunder, dessen einzigartige Klasse unmittelbar nachvollziehbar ist.

Dieser Grand Cru sollte idealerweise erst ab etwa 2028 den Keller verlassen. Optimales Trinkfenster: 2032 bis 2046.