Monthelie-Douhairet-Porcheret
Volnay 1er Cru „En Champans“, rouge 2020

Rarer „En Champans“ aus einem ausgesprochen saftig-frischen Jahrgang

Die Lage En Champans gehört zu den ältesten der Côte Beaune. Sie wurde bereits im Jahr 1252 erwähnt und umfasst 11,19 Hektar, was in Volnay vergleichsweise viel ist. Der 1er Cru En Champans zählt definitiv zu Volnays allerfeinsten Lagen und genießt bei Weinliebhabern Kultstatus. Er ist die Verlängerung des 1er Cru En Cailleret, in östlich bis südöstlicher Ausrichtung und stammt vom relativ kargen Boden mit einem hohem Anteil an Oxford-Kalk. Diese Kalkader zieht sich durch die 1er Crus Champans, En Cailleret, Ronceret und Chevret und verschwindet dann in den tiefer gelegenen Lagen, die deutlich weniger steinig sind. Das Weingut Monthelie-Douhairet-Porcheret allerdings besitzt gerade einmal 59 Ar. Das allerdings mit alten Reben in bester Lage. Es ist also eh schon so, dass die Weine aus dieser kleinen Parzelle rar sind. In 2020 sind sie es in besonderer Weise, weil es in Volnay genau zur Blüte des Pinot Noir so stark geregnet hat, dass es im Spätsommer rund 30 % weniger zu lesen gab. Spätsommer fragen Sie? Wird nicht im Herbst gelesen? Eigentlich schon, aber nicht in 2020. Den in diesem Jahr war die Lese Ende August schon abgeschlossen und es war damit die früheste Lese seit Menschengedenken. Früher noch als im Hitzejahr 2003. War es denn auch so heiß wie 2003, mögen Sie weiter fragen? In den Spitzen schon, da wurden bis zu 39 °C gemessen. Doch insgesamt war es zwar ein warmes Jahr, aber in Bezug auf die tartarische Säure und die pH-Werte ein völlig ungewöhnliches. Wenn Sie die Rotweine von Cataldina probieren, werden Sie es schnell merken. Es ist fast unglaublich, was für frische Weine hier entstanden sind. Sie sind geprägt von einer zwar reifen und sinnlichen Frucht, dabei aber durch und durch beseelt von einer tonisch wirkenden Frische. Das kann man beim 1er Cru „En Champans“ besonders deutlich spüren. Es ist der Wein, der der Lieblingswein von „Miss“ Armande Douhairet war. Burgunder-Koryphäe Jasper Morris MW sagt über Miss Armande, dass sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2003 – sie ist übrigens 97 Jahre alt geworden – jeden Abend eine Flasche dieser Lage geöffnet hat und dass sie ihm zum Lunch einmal einen 1928er eingeschenkt hätte. Möglicherweise hat der 2020er ein ähnliches Potential; denn der Wein zeigt am Gaumen eine Größe und Stimmigkeit, wie wir sie selten aus dieser Lage im Glas hatten. Im Duft erinnert er an Mandel- und Rosenblüten in Verbindung mit ein wenig Rauch und zerstoßenem Gestein, bevor die dunkle Frucht von Kirschen, einigen wenigen Holunderbeeren, Zwetschgen und Blutorangen sich mit feinstem Holz, etwas Zimt, Erde und Schokolade verbindet. Am Gaumen wird die erwähnte Frische und Saftigkeit bei gleichzeitiger Reife der Frucht direkt offensichtlich. Das ist ein Gaumenschmaus par excellence mit Tiefe, mit Kraft und Noblesse, Dynamik und einer wirklich tonischen, lebendigen und mineralischen Ader. Das ist begeisternd!

Dieser Wein ist ab 2025 und sicher bis 2042+ zu genießen.