Absolute Delikatesse aus zukunftsträchtiger Appellation
Guillaume Tardy zählt mit seinen 5,5 Hektar Weinbergen (typisch Vosne-Romanée: nur Pinot Noir) zu den ganz kleinen Betrieben Burgunds, deren Weine man nur selten zu Gesicht bekommt. Ehemals langjähriger Bewirtschafter der Weinberge von Méo-Camuzet, kümmert sich Guillaume heute besonders um die spannenden, eher höher bzw. kühler gelegenen Terroirs sowie kleinere Appellationen. Die Stilistik der Weine setzt den Fokus auf die Frucht, alle werden überwiegend entrappt, wie Altmeister Henri Jayer dies praktizierte und zeigt sich kernig und kraftvoll. Dabei überrascht uns welche Komplexität und vor allem welchen Charme Guillaume aus den vermeintlich kleineren Appellationen herausholt. Das ist grundehrlicher Pinot Noir aus Burgund, wie wir ihn lieben. Über den Jahrgangsvorgänger schreibt William Kelley (Robert Parker Wine Advocate) daher auch passenderweise, er sei „ein purer, schöner Wein, der sein Herz auf der Zunge trägt.“
Diese grundehrliche Art zeigt sich auch beim 2021er-Jahrgang, der hier rubinrot im Glas liegt und allein farblich zeigt, dass wir es hier mit einem filigraneren Pinot Noir (der Alkoholgehalt ist entsprechend niedrig, hier: 12,5 Vol.-%) zu tun haben. Er duftet nach Pink Grapefruit, Brombeeren und Veilchen, das Bouquet ist also eher floral als würzig oder von Holz geprägt. Lediglich ein Hauch Nelke und Thymian deuten eine subtile Würze an. Erst am Gaumen zeigt sich dann die volle Saftigkeit. Herzkirschen, Himbeersaft und rote Kirschpastillen tummeln sich hier. Die Tannine bleiben fein im Hintergrund und bereiten der Frucht den großen Auftritt. Auch hier wieder ein Hauch saftige Grapefruit, die im Nachhall mitschwirrt und mit ihrer feinen Säurestruktur für Frische sorgt. Ein völlig unkomplizierter, herrlich ansprechender Hautes-Côtes de Nuits, der ganz von der Finesse des 21er-Jahrgangs geprägt ist.
PS: Nur rund 1,04 Hektar besitzt Tardy in den Hautes-Côtes de Nuits, den sogenannten westlichen Ausläufern der Côte de Nuits, die etwas hügeliger und oft höher gelegen sind. Die Reben stammen hier von einer Parzelle (Concœur) oberhalb Vosne-Romanées und wurden in den 1960ern und 1980ern gepflanzt. Durch die Kaltmazeration der intakten Beeren gärt der Pinot Noir hier bereits intrazellulär an, was eine intensive Fruchtcharakteristik erzeugt. Guillaumes Burgunder sollen leicht sein und selten 12,5 Vol.-% übersteigen.
Ab sofort, bevorzugt zwischen 2026 bis 2032.
Die „Cuvée Maëlie“ ist der perfekte Einstieg in die Weinwelt der Domaine Jean Tardy aus Vosne-Romanée. Und unser liebster Hautes-Côtes de Nuits!