Tardy
Fixin „La Place“, rouge 2021

The place to be: hoch im Norden der Côte d‘Or

Guillaume Tardy besitzt lediglich 0,42 Hektar Rebflächen im oberen Teil der Gemeinde Fixin. Diese hat in den letzten klimatisch bedingt wärmeren Jahrgängen für viele Winzer an Attraktivität gewonnen, handelt es sich doch um die nach Marsannay zweitnördlichst gelegene Appellation der Côte d’Or. Anders jedoch als Marsannay, sind 22 Hektar der Appellation Premiers Crus klassifiziert. Master of Wine Jasper Morris schreibt in seiner zweiten Edition der Burgund-Bibel „Inside Burgundy“, dass Fixin Gevrey-Chambertin ähnle und vermutet, dass die Appellation früher überregional weniger bekannt war, da das nahe gelegene Dijon als lokaler Absatzmarkt für die Winzer aus Fixin fungierte. The times they are a-changin’: Mittlerweile sind die besten Parzellen Fixins, die übrigens gar nicht an die Premier Crus anschließen, sondern etwas unterhalb der Route Nationale – also im Zentrum Fixins liegen (wie auch Guillaumes Parzelle) – bei vielen Winzern heiß begehrt. Die Preise schließen langsam aber sicher zu denen der bekannteren und renommierteren Gemeinden auf. Wenn man allerdings einen derart drahtigen und vor Energie strotzenden Pinot Noir im Glas hat, fällt der Verzicht auf Prestige und historisches Renommee leicht!

Auch beim Fixin entledigt sich Guillaume der Rappen, bewahrt nichts als die puren Beeren, die dann im Bottich wie Kaviar aussehen und anthrazitschwarz glänzen. Rund 25 % neues Holz (Fässer aus Allier-Eiche) hat er seinem Villages gespendet. Das ergibt eine höchst verführerische und druckvolle Nase voller Pflaumen, Schwarzkirschen und mit einem Hauch Zedernholz, der hier im jugendlichen Wein als Kopfnote mitschwirrt. Am Gaumen wirkt der Fixin dann wieder saftiger und jetzt schon höchst geschmeidig, was nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass dieser fleischige Pinot Noir einiges an Substanz an den Tag legt. Pflaumen, erneut dunkler Kirschsaft und ein Hauch Heidelbeeren vermählen sich hier. Mit seinem gewichtigen Auftritt könnte dieser Wein dann tatsächlich auch gut aus Gevrey-Chambertin stammen. Für uns in Tardy vielleicht der sweet spot zwischen Gutswein und Grand Cru – und eine klare Empfehlung!

Gerne schon ab 2026, idealerweise zwischen 2028 bis 2035.