Santa Duc
„Le Pied de Baud“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2019

„Le Pied de Baud“: unglaublich lebendig, opulent und perfekt strukturiert!

Die Appellation Châteauneuf-du-Pape ist mit 22 zugelassenen Rebsorten und knapp 3.200 Hektar Umfang die vielleicht komplexeste Cru-Region in Frankreich. Das liegt vor allem an den unterschiedlichen Terroirs. Eines davon repräsentiert der „Le Pied de Baud“, dessen Ursprung nördlich von Châteauneuf-du-Pape am Rande der Hochebene von Brusquières liegt. Der einen Hektar umfassende lieu-dit ist weitgehend umgeben von Wald. Die Reben, rund 80 % Grenache sowie je 10 % Mourvèdre und Cinsault, stehen in den Schwemmlandböden eines ehemaligen Rhône-Flussbetts mit einer guten Drainage durch den Flusskies, der vermischt ist mit rotem Lehm. Im Unterboden findet sich Kalkstein. Der Hang ist übersät mit den für Châteauneuf-du-Pape typischen großen runden Kieselsteinen, den „galets roulés“. Die rund 90 Jahre alten Reben sind seit langer Zeit biologisch zertifiziert und werden seit einigen Jahren auch biodynamisch zertifiziert bearbeitet. Benjamin und Yves Gras gehen hier im Prinzip genauso vor wie bei allen anderen Crus des Weinguts. Sie lesen und sortieren von Hand im Weinberg, dann wird noch einmal penibel im Weingut aussortiert. Nur das Beste gelangt per Schwerkraft in die Fermenter, wo der „Le Pied de Baud“ rund 30 Tage vergärt. Dann wird der Wein über 18 Monate hinweg in 36-Hektoliter-Eichenfudern von Stockinger sowie 8-Hektoliter-Amphoren aus Terracotta ausgebaut und ungeschönt und unfiltriert abgefüllt.

Der tief violett schimmernde „Le Pied de Baud“ ist ein Châteauneuf-du- Pape, der schon im Duft so sinnlich und einladend wirkt, dass er wie ein Musterbeispiel an Attraktivität wirkt. Die Cuvée erinnert an Veilchen, Macis-Blüten und Heckenrosen, Walderdbeer- und Himbeerkompott mit Noten von Brombeeren und Blaubeeren, aber auch von Kirschen und etwas Holunder. Dazu kommt der südliche Duft von Thymian und Garrigue, von etwas Jod und Pfeffer. Am Gaumen ist das ein Wein, dessen sinnliche und runde Fruchtkomponenten von einer lebendigen Mineralität und feinen Säurestruktur unter Spannung gehalten und von polierten Gerbstoffen begleitet werden, sodass sich hier eine exzellente Balance ergibt. Das wirkt charmant, offen, reif und saftig, reich und lebendig – ein herrlicher Châteauneuf-du-Pape zwischen Komplexität und sinnlichem Vergnügen.

Ab sofort zu genießen, wird sich aber im Laufe der Zeit immer komplexer entwickeln. Potenzial bis 2036+.