Brunello di Montalcino „Tenuta Nuova“: Wenn aus ambitionierter Moderne allerbeste Tradition wird!
100/100 – Falstaff
97/100 – Parker Wine Advocate
96/100 – Wine Spectator & James Suckling
19,5/20 – Weinwisser
Alles neu, fast tautologisch: „Casanova“ di Neri, das „neue Haus“, das Weingut, das Giovanni Neri 1973 gründete, die Tenuta „Nuova“, der „neue“ Grundbesitz, den er in den 1980-ern im südlichen Montalcino zwischen Castelnuovo dell’Abate und Sant’Angelo in Colle erwerben konnte, der neue (und jüngste) Jahrgang von 2019, der „erneut“ (und wie schon so oft seit dem Premierenjahrgang von 1993) mit einem großzügigen Punkteregen aus allen Ecken und Enden der Brunello-affinen Weinwelt bedacht wurde. „Neu“ war allerdings auch die Rebsorte, die auf diesem Weinberg („Le Cetine“) zum ersten Mal angesiedelt wurde: ein für die „Tenuta Nuova“ maßgeschneiderter Sangiovese in Dichtpflanzung aus dem Weinberg „Cerretalto“, dem natürlichen „Rebstock-Amphitheater“ östlich von Montalcino. Nach den ersten Sekunden mit dem Wein, nach dem ersten freudigen Schock, nachdem sämtliche Sinne abbondanza! alarmsignalisieren …: Dunkel-üppige, strahlend helle, massiv-elegante Frucht, die sich nicht entscheiden kann, ob sie sich als vollbehangener Zwetschgenbaum oder üppig dichter, im Dunkel des Waldes duftender Himbeerstrauch manifestieren möchte. Dann in Wellen Brombeeren, eingelegte Schwarzkirschen, Veilchenduft und Rosenblätter, schwarze Trüffel, über denen ein Karamellschleier zu schweben scheint, dahinter eine Wolke von Kräutern und Gewürzen (enorm ätherische Minze, Zimt und Süßholz) sowie Zedernholz. Am Gaumen die Erkenntnis, dass man der Gleichzeitigkeit der Eindrücke kaum Herr werden kann. Wieder die Gesamtheit der Frucht, diesmal mit einer fast cremigen Komponente, die ihren Gegenpart in einer leuchtend präzisen Säure findet. Dann geradezu „fleischige Momente“ (Monica Larner entsprechend dazu: „serve it with a classic steak“), wunderbar griffiges, dabei jetzt schon unglaublich elegant und nachhaltig integriertes Tannin – das Netz aus Samt, Seide, eine haptisch perfekte Illusion! Der Holzeinsatz bleibt „modern“ (30 Monate Ausbau für 2019), weil er jetzt – und in zwanzig Jahren auch – instinktiv als perfektes Podest und Vehikel für den Sangiovese erkannt und weil man sich das stilistisch nach wie vor nicht schöner denken kann Der Beweis ist im Glas! „In my mind, this is the wine that best represents the Casanova di Neri house style.“, schreibt Monica Larner (Wine Advocate) – und dem ist im Grunde nichts hinzuzufügen!
Warum nicht sofort? Weil er in 5 Jahren noch großartiger sein wird! Für die Langstrecke – leicht bis 2050+.