Kalkböden, Schweizer Handwerkskunst, Präzision und eine Reverenz an die Bourgogne!
Die Chardonnays von Patrick Adank, dem Junior-Chef des renommierten Weinguts Adank, scheinen von Jahr zu Jahr an Profil zu gewinnen. Auch wenn das Weingut in der Bündner Herrschaft und Graubünden als Schaltzentrale für Pinot Noir gilt, hat der Chardonnay seine Rolle als Ergänzungsspieler weit hinter sich gelassen: Dafür zeigen die Weine viel zu viel Qualität und Klasse. Und man kann nicht oft genug darauf hinweisen, dass die Bedingungen in der Bündner Herrschaft für die beiden wesensverwandten Rebsorten Pinot Noir und Chardonnay ausgezeichnet sind: Das Terroir in exponierter Höhenlage mit Schieferböden und einem sehr hohen Gehalt an Aktivkalk und einem Wechselspiel von mediterranem Klima und kühleren Nächten sind ideal für den Anbau der Reben, die einem manchmal wie zweieiige Zwillinge vorkommen mögen. Berühmt wurde das Fläscher Terroirs durch Daniel und Martha Gantenbein, die in der Nachbarschaft der Adanks ihre Reben hüten. Adank-Weine sollen vom Boden, von den Händen, die sie pflegen und natürlich vom Wetter und Klima erzählen: Sie sind Seismographen der Gegebenheiten in einem Jahresverlauf. 2022 wurde von einem Sommer mit Hitze und Trockenheit geprägt. Nur tief wurzelnde, alte Rebstöcke, die das Vater-Sohn-Duo sie besitzen, konnten die anhaltende Trockenphase gut überstehen. Kurz vor Erntebeginn setzten kühlere Temperaturen ein, so konnten reife, kerngesunde und auch ausgewogene Trauben in selektiver Handlese eingebracht werden. Nach kurzer Maischestandzeit wurde der Wein im Stahltank bei niedrigen Temperaturen mit natürlichen Hefen spontan vergoren und danach über rund zwölf Monate auf der Vollhefe in französischen Barriques ausgebaut. In der Farbgebung helles Gelb mit grünen Reflexen. Duftet nach Birne, hellem Pfirsich, Meyer-Zitrone, Bananenschale und Nashi-Birne, weißen Blüten, geröstetem Weißbrot, Kokosnussraspeln, Haselnüssen und kalkigen Noten. Stoffig und druckvoll am Gaumen, Extrakt-getragen mit einer reifen, getragenen Säure, feine Salzzitrone und Zitronenschale sorgen für aparte Zuspitzung. Saftige Birne und frisch geschnittene Ananas betonen die fruchtige Finesse, feste, feingliedrige, engmaschig gebaute Struktur, der Holzausbau ist gekonnt und verleiht Kontur, ambitioniert, reife Phenolik. Kein gefälliger Schmeichler, karg und puristisch auf unangestrengte Art, da auch Saft, feiner Schmelz und eine angemessene Fülle mitspielen. Die zitronig-würzige Mineralik gleitet ins lange Finale mit einem Akzent von Salzzitrone. Gutes Potenzial. Keine Burgund-Kopie, sondern ein eigenständiger, durchaus ausdrucksstarker Chardonnay von den gewissenhaft arbeitenden Hansruedi und Patrick Adank, die es auch im trockenen, warmen Jahr 2022 virtuos geschafft haben, die kristallklare Frische und feingeschliffene Präzision in ihrem Weinen zu erhalten. Stilvoller Chardonnay aus der Bündner Herrschaft!
Ab sofort und bis sicherlich 2035 ein Genuss.
Der Chardonnay von Hansruedi Adank zeigt sich auch im warm-trockenen Jahrgang 2022 mit Substanz, feingeschliffener Präzision und feinwürziger Mineralik.